Die gesandten der Sonne

Klappentext:

In seinem neuen Historienroman „Die Gesandten der Sonne“ lässt SPIEGEL-Bestsellerautor Wolf Serno („Der Wanderchirurg“, „Hexenkammer“, „Der Medicus von Heidelberg“) seine Leser eine abenteuerliche Reise von Bagdad nach Aachen hautnah miterleben. Die ärztliche Kunst des Mittelalters, dazu die schillernde Exotik des Orients sowie ein historisches Kuriosum, der Elefant Karls des Großen, verbinden sich zu einem einzigartigen, packenden Lesevergnügen.

Bagdad im Jahre 797. Im Auftrag Karls des Großen knüpft eine Gruppe wagemutiger Männer gute Kontakte zu Kalif Harun al-Raschid. Doch die Rückreise ins Frankenland erweist sich als ein einziges Abenteuer, da die »Gesandten der Sonne« kostbare Geschenke mit sich führen – darunter ein lebender Elefant. In dieser gefahrvollen Zeit wächst der junge Arzt Cunrad von Malmünd immer mehr in die Rolle des Anführers hinein – und stößt dennoch an seine Grenzen. Nicht zuletzt bei Aurona, der stolzen Langobardin.

Rezension:

Was mache ich mit einem Autoren, welchen meine Mutter doch sehr geliebt hatte. Ganz einfach – man liest ihn. Mag es auch am Anfang noch so schwer gewesen sein, aber da musste ich nun durch. Mein erster Berührungspunkt mit Wolf Serno war der Wanderchirurg, wenn ich nicht irre.

Man startet Alexandria wo der Erzähler Cunrad als Bettler auf Al-Tariq trifft – einen stummen Händler, der in Alexandria im Haus der Stummen lebt.

Dorthin wird Cunrad eingeladen und dort erzählt er dann Abend für Abend die Geschichte von Gesandten der Sonne. Die Geschichte, wie der Elefant Abu–I-Abbas ins Frankenland gekommen ist, und welche Gefahren die Gesandtschaft von Karl dem Großen auf der Reise von Bagdad nach Aachen erlebt hat.

Am Anfang erfährt man so einiges über den Palast in Bagdad und dem Kalifen Harun al-Raschid. Gut, einiges ist sicherlich auch dichterische Freiheit, die sich Wolf Serno da genommen hat, aber er entwirft eine Umgebung, die man sich doch sehr gut vorstellen kann. Man erfährt so einiges über den Harem oder die Art wie man mit Sklaven umgegangen ist. Auch ist es schön, wie Cunrad langsam während der Zeit wo sie auf die Verträge warten, die nach Aachen zu Karl dem Großen gebracht und ausgehandelt werden sollen, mehr und mehr zum Leibarzt der Kalifen wurde. Das alles hat irgendwie Hand und Fuß und man kann sich vorstellen, dass es genau so gewesen sein könnte.

Auch die „Befreiung“ von Aurona und Dschibril, und deren Anschluss an die Gesandtschaft, kann man sich so vorstellen. Der Autor hat die Handlungsstränge so  genial verknüpft, dass alles einen Sinn ergibt.

Richtig klasse ist auch die Reise von Bagdad bis nach Qairawan. Er beschreibt sehr ausführlich und genau wie grausam die Wüste sein kann. Es kann vorkommen, dass man unterwegsFreunde aus der Gruppe verliert. Irgendwie ist alles da, vom vergifteten Wasser, über Skorpione und Sandstürme bis hin zu Schaulustigen, die immer wieder auf eine Sensation aus sind. Man spürt teilweise die Sonne auf der Haut und hat wirklich Durst. Man leidet wirklich mit, wenn schon wieder ein Gefährte verletzt ist, oder stirbt. Jeder der mal ein paar Wochen in anderen Ländern wie Deutschland auf Wanderschaft war, kann bestimmte Situationen nachempfinden mag es Wassermangel sein oder mal nichts Richtiges zu essen. Dies sind Dinge, die immer wieder mal passieren können. Auch dass man in gefährliche Situationen kommt, die manchmal, wenn man später darüber nachdenkt, auch ganz anders hätten ausgehen können. Sprich – so wie es Wolf Serno beschreibt. Er beschreibt aber auch, wie man in Extremsituationen zusammenwachsen oder über sich hinauswachsen kann.

Sehr gut sind auch die Passagen, wo man wieder merkt, dass Cunrad, Tariq und den anderen im Haus der Stummen, eine Geschichte erzählt.

Es ist ein Buch, welches gut gemacht ist und einen extrem langen Spannungsbogen hat. Das einzige was ich bemängeln muss, ist dass die Reise im Frankenland doch etwas zu schnell beendet wurde.  Irgendwie hätte ich mir da ein wenig mehr Spannung gewünscht. Was mich aber immer weiter getrieben hat wie ein gehetzter Hund, war die Spannung:  Was wird denn nun aus Abu, Aurona und Cunrad? Und das ist ein Ende, welches man so dann doch nicht erwartet hat. Ich kann mir vorstellen, dass doch so mancher Leser Taschentücher rausholen und dann doch mal eine Träne verdrücken muss. Aber lest das Buch bitte von vorne nach hinten und blättert nicht erstmal nach hinten, wie es meine Oma sicherlich machen würde, denn dann bekommt ihr nur die halbe Wahrheit des Buches mit. Ich wünsche euch gute Unterhaltung auf den doch etwas über 600 Seiten, denn es ist einfach ein Roman, den man lesen sollte, wenn man auf Historische Romane aus dieser Zeit steht.

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