Skin

Klappentext:

Als Christian den Link zu dem Video anklickt, ist er entsetzt über das, was er sieht: einen bis zur Unkenntlichkeit entstellten menschlichen Körper, der regungslos auf dem Wasser eines Swimmingpools treibt. Das ist nur der Höhepunkt einer ganzen Reihe von seltsamen Ereignissen, die sich in Christians sonst so geregeltem Leben plötzlich häufen. Doch als er sich der Polizei anvertraut, reagiert diese anders als erwartet. Christian hat das Gefühl, dass man ihm nicht glaubt. Als er weitere dieser grauenhaften Videos erhält, steht die Polizei plötzlich vor seiner Tür: Man hat herausgefunden, dass die E-Mails von seinem Account verschickt wurden. Und: Die Toten sind keine Fremden – Christian kannte sie alle …

Rezension:

Wow, was für ein Buch. Mann, stellt euch einfach einmal vor, ihr arbeitet bei einer Beraterfirma, habt eine tolle Freundin, einen Job der euch alles abverlangt und euch absolut glücklich macht. Alles in eurem Leben ist klasse.

Gut, das ist schon mal etwas, was ich mir nicht vorstellen kann, da bei mir dann bestimmt der nächste Hammer kommt.  Und so einen Hammer bekommt nun unser „Held“ Christian. Als erstes findet er in einem Schließfach Haut, welche von einer Hand abgezogen wurde. Diese hat er deswegen gefunden, da eine SMS ihn auf den Schlüssel in seinem Mantel aufmerksam gemacht hat. Das findet die Polizei auch recht merkwürdig und die Frage liegt auf der Hand. Wie ist Christian in diese Sache verstrickt?

Dann bekommt er auf einmal E-Mails von seinem eigenen E-Mail Account. Darin sind Links zu einem Video, in dem eine Leiche verwest – und das auch noch im Wasser. Wasserleichen sollen ja die ekligsten Leichen sein, welche man sich vorstellen kann. Glücklicher Weise fehlen mir die eignen Erfahrungen dazu, aber die Phantasie reicht auch.

Wenn man eine E-Mail von seiner eigenen Adresse bekommt, zweifelt man irgendwann an sich selbst. Zumal man ja auch schon diese besagte Haut im Schließfach gefunden hat. Also ich würde da schon an mir selbst zweifeln. Ich fange ja schon an selbst an mir zu zweifeln, wenn ich mal wieder eine E-Mail suche. Wenn man dann so ein Buch wie Skin liest, dann wird man echt panisch. Zumindest ging es mir heute genau so – und nicht anders.

Der ganze Stress, den Christian bei der Beraterfirma hat, kommt dem ganzen noch sehr entgegen und unterstützt den psychischen Druck. Veit Etzold beschreibt diesen Stress, das laufende Reisen und das wenig zuhause sein sehr genau, auch den Druck den man ständig im Job bekommt, dass alles immer schnell und trotzdem sehr genau gemacht werden muss.

Diesen Erfolgsdruck, den Christian an der Arbeit empfindet, bekommt er aber auch von seinem Vater, einem überaus erfolgreichen Anwalt, zu spüren. Der Vater gibt Christian immer wieder das Gefühl, dass er mehr weiß als sein Sohn selbst über das was gerade über diesen hereinbricht.

Dann sind da noch die Polizisten, die – wie sollte es anders sein – Christian immer wieder als Verdächtigen auf der Liste haben, was man ja auf Grund der Tatsache, dass alles immer wieder ihm passiert, verstehen kann.

Dann komme ich nun mal schnell zu meinem Fazit bevor ich noch mehr verrate. Ich kann aber auch sagen, dass ich vollkommen auf der falschen Fährte war in diesem Thriller, der einen wirklich komplett fesseln kann. Der Roman nimmt einen richtig mit hinein in die Handlung. Er erzeugt beim Leser teilweise die Gefühle, die man wohl als Verdächtiger erleiden muss. Der Autor führt einen immer wieder auf die falsche Fährte und manchmal muss man mit seinem eigenen Ekel kämpfen.

Ich kann wirklich sagen, dass dieses Buch ein wirklich überraschendes Ende hat, was aber auch vollkommen schlüssig ist. Es ist diesmal nicht so, wie ich es in manchen Romanen immer wieder bemängele, dass ich das Gefühl hatte, dass der Autor sich hat drängen lassen zu diesem Ende, sondern dass man dem Autoren wirklich genau die Seiten zugestanden hat, die er für diese Geschichte benötigt.

Auf jeden Fall hat es Veit Etzold nun zu einem meiner liebsten Thriller-Autoren geschafft. Ich hoffe, dass er dieses Niveau noch etliche Male wiederholen kann, und mich noch etliche Male vom Schlafen abhält oder mir Albträume verschafft. Ich würde es mir im Rahmen eines guten Buches gerne noch oft gönnen.

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