My Life in Circles

Klappentext:

Ein vermisster Freund kehrt zurück – schließt sich der Kreis?

Alles könnte wieder gut sein. Nachdem Theodoras bester Freund Donovan vor vier Jahren entführt wurde, brach ihre Welt zusammen. Jetzt geht es ihr endlich besser, sie kann wieder essen, trifft sich wieder mit ihren Freunden und geht mit Typen aus, die fast schon annehmbar sind. Mit Hosea z.B., der zwar seine eigenen kleinen Geheimnisse hat und vor allem leider bereits eine Freundin, sich aber der Anziehungskraft von Theo nicht entziehen kann und umgekehrt. Doch dann taucht plötzlich Donovan, ihr Kindheitsfreund, wieder auf. Und für Theo beginnt ein Albtraum. Noch einmal durchlebt sie die Erinnerung an Donovans Entführung und an den Mann, der ihn entführt hat. Denn sie weiß mehr, als sie sich und anderen zunächst eingestehen möchte.

Rezension:

Man stelle sich mal vor, man ist eine 17-Jährige Balletttänzerin, deren Freund vor vier Jahren verschwunden ist. Damit ist für sie auch der Freund verschwunden, der er heute wäre. Mit 13 Jahren glaubt man meist, dass es die große Liebe ist, die für ewig hält.  Vier Jahre nach seinem Verschwinden kommt Donovan wieder. Theodoras ehemals bester Freund schweigt. Er redet nicht mehr – weder mit ihr, noch mit seiner Mutter, oder irgendjemand anderem.

Was noch erschreckender ist, ist das ihr Ex auf einmal 30 Jahre alt ist und ganz anders heißt. Die alten Gefühle zu ihrem Freund, der auf einmal einfach verschwunden ist, kommen immer wieder hoch. Damit kommt neben dem schlechten Gefühl auch ihre Magersucht immer weiter hoch. Sie isst immer weniger, konzentriert sich immer mehr auf ihr Ballett. Ihre Selbstzweifel werden immer stärker, auch gegenüber ihrer Affäre Hosea, in den sie sich immer mehr verliebt, der aber auch noch so ganz nebenbei eine Freundin hat. Was das Ganze nicht gerade einfacher macht, wobei er ihr ein Gefühl gibt, dass sie für Hosea etwas Besonderes ist.

Man merkt aber, dass sie sich hauptsächlich nach der Nähe und den Gesprächen zu Donovan, ihrem Freund aus Kindertagen, sehnt. Sie will ihm helfen, kann ihm aber nicht nahe sein. Er wohnt zwar direkt nebenan, aber spricht nicht mit ihr, sondern lässt sie durch seine Mutter abwimmeln, oder geht nicht ans Telefon.

So ist sie immer wieder mit ihren Gedanken ganz alleine, und geht zurück in die Vergangenheit. Sie sich die Schuld gibt, dass damals die „Beziehung“ zu Chris in die Binsen gegangen ist. Ihr dämmert auch, dass dieser etwas mit dem Verschwinden ihres Freundes Donovan zu tun haben könnte. Aktuell läuft es mit Hosea auch nicht, wie sie es gerne hätte. Und was macht die Ballettschule, wenn rauskommt, was sie damals mit ihrem Ex alles gemacht hat? Es geht ihr vieles durch den Kopf. Für sie ist nicht Chris schuld am Ende ihrer damaligen Beziehung, sondern nur sie allein. Sie sieht sich selbst als schlechten Menschen, was ihre Essstörung immer stärker macht. Man hat das Gefühl, dass sie zwar denkt, dass die Essstörung sie stärker macht und sie dadurch das alles durchsteht, aber das Gegenteil ist der Fall. Eigentlich will man schreien, und ihr klarmachen, dass sie sich jemandem anvertrauen sollte.

Na ja, ich könnte jetzt noch einiges zu dem Buch schreiben. Es ist ein bewegendes Buch, welches viel Herz hat. Es gibt einige Situationen wo man denkt, Mensch Theo, jetzt mach den Mund endlich auf. Man wird dich nicht verdammen. Und dann, ja dann fällt mir als 44-Jähriger auf, ich mache auch nicht immer den Mund auf und ich habe sicherlich als 17-Jähriger des Öfteren meine Klappe gehalten und habe es in mich hineingefressen. Man tarnt als Teenager und auch als Erwachsener doch öfter seine Probleme. Man sucht eher die Schuld bei sich, als dass man sein Mund aufmacht. Der eine gerät dabei in eine Depression, wieder andere in eine Essstörung, und dies kann man beliebig fortsetzen.

Es ist für mich ein Buch, was man ruhig als ein Mutmacher bezeichnen kann! Brandy Colbert schafft es, ein Buch voller Herz und Verstand zu schreiben, was eigentlich die Finger in eine Wunde der momentanen Gesellschaft legt. Jeder frisst einfach alles in sich hinein und gibt sich selbst die Schuld an allem, anstatt dass man einfach hingeht und sagt, ok sorry, ich muss dir da was sagen.

Theo hat sich auch lieber in ihr Zimmer verschlossen und es mit sich selbst ausmachen wollen was sie bedrückt, statt einfach zu ihren Eltern zu gehen, und mit ihnen darüber zu sprechen.

My Life in Circles ist ein gut geschriebenes Buch, welches, so glaube ich, auch eine gute Übersetzung von Nina Frey bekommen hat, da mir einige Redewendungen aufgefallen sind, die es so sicherlich nicht im englischen gibt. Es ist ein Buch, welches man als Teenager sicherlich lesen kann oder vielleicht auch lesen sollte, damit man vielleicht einfach ein wenig Mut bekommt zu sagen was man fühlt.

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