Vergessene Seelen

Klappentext:

Der dritte Fall für Max Heller – und sein ganz persönlicher Alptraum

Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.

Rezension:

Darf man eigentlich als Literaturblogger einen Lieblingsautor haben? Klar darf man dies! Wir behaupten ja nicht, dass wir komplett objektiv sind. Wir Bücherblogger sind ja schon eher mit Gefühl unterwegs, wobei bei Büchern Objektivität nicht richtig möglich ist. Frank Goldammer hat mich wirklich immer wieder begeistert, so auch diesmal.

Wieder begebe ich mich mit Max Heller nach Dresden. Noch immer ist Dresden mehr oder weniger eine Trümmerwüste. Im Laufe des Buches hatte ich zunehmend das Gefühl, ein leichtes Klopfen der Trümmerfrauen zu hören, die den Aufbau vorantreiben.

Diesmal ist es nicht erbärmlich kalt wie in den anderen beiden Romanen, sondern eher so wie der Sommer 2018 – ständig heiß. Es regnet nicht, es ist teilweise erbärmlich schwül und der Mensch lechzt nach Abkühlung.

Dazu gibt es den ungeklärten Tod eines 14jährigen Jungen, einen Blindgänger, der hochgeht und einige Kinder mit in den Tod reißt und noch einige weitere außergewöhnliche Tote. Dieses Szenario wird durch einen Vater ergänzt, der im Krieg traumatisiert wurde und von Pervitin abhängig ist, der „Wunderdroge“ der Nazis, und zu teilweise unkontrollierbaren Wutausbrüchen neigt.  Aber auch einige Kinder sind nach dieser Droge süchtig und sterben an den Folgen, dazu bauen noch Lehrer und eine Schulleiterin eine Mauer des Schweigens auf und machen es Max Heller auch diesmal wieder unnötig schwer.

Was man natürlich nicht vergessen sollte, ist auch noch die Problematik mit seinem Sohn Klaus, der bei der „Deutsche Verwaltung des Inneren“ (DVdI) arbeitet, die als Vorläufer der Stasi auch sehr an die Gestapo erinnert. Sie wissen alles und setzen ihre Ziele mit aller Gewalt durch. Dadurch verändert sich auch Klaus und das Verhältnis zu seinem Vater wird teilweise sehr eingetrübt.

Ich kann so vieles über das Buch „Vergessene Seelen“ von Frank Goldammer schreiben. Man taucht wieder in die Welt des Nachkriegs Dresdens ein, erlebt wie es aufgenommen wurde, dass im Westen eine neue Währung eingeführt wurde. Man spürt die Ängste, die man haben könnte – und es war nicht mal die, nach dem nächsten Essen oder sonstige alltägliche Probleme der damaligen Zeit, die man erwartet und die auch allgegenwärtig sind, sondern auch Ängste, die man nicht so erwartet wie die, ob man denn seinen Sohn, der im Westen ist jemals wiedersehen wird und dies, obwohl die Mauer ja noch nicht errichtet war.

Aber man spürt die Angst der Bevölkerung vor der Trennung schon 1948 sehr deutlich. Wie war dies denn dann erst 1961 oder in den Monaten davor?

Es gibt viele Dinge, die in diesem Krimi aufgeworfen werden, die es spannend machen. Die Krimireihe um Max Heller entführt einen in die Sowjetische Besatzungszone die es ja bis 1949 gegeben hat – dann wurde die DDR gegründet

Frank Goldammer schafft es immer wieder, mich zu fesseln und macht mich jedes Mal neugierig auf den nächsten Band. Es gibt Gott sei Dank einige tolle Autoren, weswegen ich sagen kann, wie wäre es mal mit einem Abend mit einem Buch in der Hand statt dem immer gleichen Fernsehprogramm?

Ich kann diese Reihe um Max Heller bis jetzt einfach nur empfehlen! Man erhält ein Feeling für die deutsche Geschichte gepaart mit einem tollen Krimi. Ich frage mich wirklich was man mehr haben möchte?

Vergessene Seelen

Titel: Vergessene Seelen

Autor: Goldammer, Frank
Band: 3
ISBN: 978-3-423-21811-5
Verlag: dtv Verlag
Preis: 10,95 €
Erscheinungsdatum: 22. Juni 2018

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