Waldesgrab

Inhalt:

Grausame Morde im Harz – beste Krimi-Lektüre für Fans von Nele Neuhaus

Das «Quellbach» liegt ruhig und idyllisch inmitten eines riesigen Waldgebiets im Harz. Auch der Koch Leon Bosch schätzt die Abgeschiedenheit des urtümlichen Gasthauses – bis er im Dunkel der hohen Bäume eine grauenvolle Entdeckung macht: eine tote Frau, in deren Brust kein Herz mehr steckt, sondern ein pechschwarzer Quarzstein. Als weitere ähnlich zugerichtete Leichen auftauchen, versucht Leon fieberhaft, dem Mörder selbst auf die Schliche zu kommen. Denn die Steine in den Toten haben etwas mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun, mit einem dunklen Geheimnis, das er Jahre zuvor im Wald vergraben und für immer in Sicherheit geglaubt hatte …

Rezension:

Also Krimi ist das nicht. Ich finde, es ist eher ein Thriller. Es geht einfach unter die Haut, mit Leon durch den Wald zu wandern, und immer wieder auf tote Frauen zu treffen, die er sehr lieb hatte.

Auch die anderen Akteure sind interessant – ein Kommissar, der wohl glaubt, dass Leon die Frauen umgebracht hat, der Chef von Leon, der mit seinen Freunden auf die Jagd geht und einen Förster, der wohl häufiger wegsieht, als dass er den Wald, und was dazu gehört, schützt.

Dann gibt es noch den Kochazubi, der so unsympathisch ist wie schlechtes Essen gewürzt mit Fußpilz oder so. Jedes Mal wenn er in den Kapiteln vorkam, war mir danach ihm eine reinzuhauen.

Dazu kommen dann noch Thea, Leons Tochter, und Jack, der Freund von Marlene, einer Nachbarin und die beste Freundin von Anna, Leons verstorbener Frau, die bei einem Autounfall gestorben ist.

Leon findet also drei Frauen, die ihm sehr nahe standen, tot im Wald mit einem Stein statt ihrem Herz in ihrer Brust. Sie sind immer so drapiert, dass er sie findet, weswegen er ja auch auf der Verdächtigenliste von Kommissar Brauner ganz weit oben steht. Er kann aber auch nicht alles sagen, da die Steine ihn daran erinnern, dass Thea Richard Scheffler, einen älteren Nachbarn, bestohlen hat und mit den gesammelten Steinen von Schefflers besagten Richard Scheffler erschlagen hatte.

Nun weisen aber immer mehr Gegebenheiten darauf hin, dass gerade Richard Scheffler der Mörder der Frauen ist.

Ihr merkt schon, Lene Schwarz schreibt einen verzwickten Thriller, mit einer düsteren Atmosphäre, wie man sie im Harz auch vermuten könnte. Es werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Zum einen findet immer wieder Leon die Frauen, dann dreht sich zum anderen um einen Felsenkeller und das alte Silberbergwerk. Der besagte Felsenkeller wurde später von einer Brauerei genutzt, aber später dann nicht mehr. Letztlich wurde er versiegelt und der Förster sollte diesen Felsenkeller beobachten. Aber wie gesagt, dieser Förster drückt laufend die Augen zu und behandelt nur Leon wie einen Aussätzigen.

Es wird viel geboten. Das Set ist sehr düster und bietet viel. Die Charaktere sind gut gezeichnet – nicht zu viel und nicht zu wenig. Wobei ich mir in den letzten Wochen vielleicht etwas Seichteres hätte zu Gemüte führen sollen, denn die Autorin erschreckte mich immer mehr und irgendwie habe ich schon fast Angst vor dem nächsten Besuch im Wald.

Die Autorin nimmt einen Menschen als Bösewicht, den man nicht auf dem Schirm hatte. Hat was! Leon kommt immer wieder in Situationen, in denen man denkt „O Gott, wie kommt er da wieder raus“. Es bleibt spannend.

Für mich ein Thriller, der eine tolle Atmosphäre hat. mit vielen Wendungen und interessanten Charakteren. Ich finde diesen Debütroman faszinierend, aber eines, Bitte, lieber Rowohlt Verlag, auch wenn „Thriller“ mittlerweile zu oft verwendet wird, ist dies doch ein Thriller, ein Roman der komplett unter die Haut geht und einen immer wieder beschäftigt und man teilweise Angst hat, die nächste Seite oder Zeile anzufangen. Liebe Lene Schwarz, bitte bleiben Sie ihrer Art zu schreiben treu! Ich freue mich schon auf den nächsten Thriller der Autorin.

Verlag: Rowohlt Verlag

ISBN: 978-3-499-00069-0

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