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Jetzt bin ich ja jemand, der lieber isst als kocht, allerdings auch nicht alles. Wenn Essen, dann doch bitte mit Geschmack! Gut, wenn es mir schmeckt, dann esse ich alles auf, auch wenn dies eigentlich für den nächsten Tag geplant war. Ich bin als Mitesser schwer einzuplanen.

Es gibt Köche, die sehe ich gerne und da gehört Alexander Herrmann dazu. Diesmal macht er seine Show aus dem Gewürzmuseum in Kulmbach. Als erstes zeigte er alte Kochbücher, die es in diesem Museum auch zu bestaunen gibt. Dann begibt er sich in die „Küche“, wo er einen langjährigen Freund und Redakteur beim ZDF, nämlich Tim Engelmann, begrüßt.

Man merkt sehr schnell, die beiden kennen und mögen sich. Alexander Herrmann kocht zum einen eine Fleischbombe mit Ananas aus einem Kochbuch aus dem Jahre 1966 nämlich „Kalt, bunt und lecker“ von Erna Horn. Und man merkt dort, dass Tim Engelmann auch witzig ist. Er hat eine sehr spitze Zunge.

Es wird über das Rezept gesprochen, und die Unterschiede zwischen Kochbüchern heute und früher. Dies hat nicht nur was mit Rezepten, oder mit den Bildern zu tun, sondern auch mit den Mengen und Zeitangaben.

Schön zu sehen ist, dass Alexander Herrmann sich nicht verstellt. Er gibt ein paar Sprüche ab, kocht schnell und erklärt auch einige Dinge. Ich bin ja nun ein Kind der späten 70er und 80er Jahre und ja, ich kenne natürlich Fondor. Ich kann mich noch daran erinnern, dass mein Vater vieles mit Fondor gewürzt hat. Somit ist Fondor für mich ein Gewürz der Kindheit, was man an alles machen kann, außer an Schokopudding. Keine Angst, mein Vater hat sich geschmacklich weiter entwickelt. Er arbeitet in der Küche mittlerweile sehr gerne mit vielen anderen Gewürzen.

Alexander Herrmann versucht, das Rezept in die jetzige Zeit zu bringen und dies macht er mit Frikadellen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Frikadellen, die er macht mit der Ananas sehr gut schmecken könnten. Aber eines, fällt mir gleich auf, fettarm kochen ist glaube ich ein Fremdwort für manche Köche. Als Alexander Herrmann sagte, dass er einen kleinen Löffel Butter in die Pfanne gibt, ist mir alles aus dem Gesicht gefallen. Die Frage, die ich mir stellte war, nimmt er bei einem normalen Löffel Butter eine Schöpfkelle einer großen Gulaschkanone?

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Als Speisentester, wurde Chris Krömer geladen. Er ist bekannt durch seinen Instagram Account, den er zusammen mit seiner Oma betreibt und ja, er hat das Glück, eine coole Oma zu haben. Auch wenn meine Oma jünger ist, könnte ich mir nicht vorstellen, mit ihr etwas im Internet zu machen. Man merkt ihm auch an, dass er dies gerne macht. Soweit wie ich mitbekommen habe, war das nie geplant, dass er so einen Erfolg mit seiner Oma zusammen haben würde.

Man merkt aber, dass die Fleischbombe gar nicht so schlecht bei weg kommt, auch wenn die Ananas nicht unbedingt den Geschmack trifft. Aber ansonsten hatte ich das Gefühl, dass man über die Fleischbombe doch überrascht war.  

Die Aufräumphase wird mit dem Lufthansacocktail aus den 50er/60er Jahren eingeleitet. Als ich das Rezept hörte und sah, da war ich schon vor lauter Alkohol am Schweben.

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Als Nachspeise gab es etwas aus einem „Werbebuch“ der Firma Lacroix, nämlich einen Shrimpscocktail. Dass Alexander Herrmann kein Liebhaber von Dosenchampions ist, ist klar – auch warum. So ein frischer Champion ist schon eine feine Sache. Dass er lieber alles frisch macht, ist auch klar, aber wie er es zeigt, ist immer wieder ein Hingucker wert. Er zeigt bei seinem Rezept, wie schnell er eine Mayonnaise macht und erklärt gut wie es gemacht wird. Viele Dinge werden einfach nebenbei erklärt und ein paar Anekdoten werden auch zum Besten gegeben.

Ich kann mir aufgrund der Zutaten wirklich vorstellen, dass der Shrimpscocktail den er selbst gemacht hat, wesentlich besser schmeckte als der aus dem „Werbebuch“ und ich habe das Gefühl, dass es nicht unbedingt teurer war, als wenn man diese Sachen mit vorgefertigten Produkten macht.

Nach etwas über 90 Minuten war die Sendung dann auch vorbei und viele Dinge wirkten noch irgendwie nach. Es ist halt eine andere Sache, ob man in diesen Zeiten aufgewachsen ist oder ob man heute groß wird. Viele Dinge wurden früher immer aus Dosen gegessen. Oft musste man sich erstmal überwinden, und bestimmtes Gemüse oder Obst kannte ich in meiner Kindheit nur in Dosen und stark gezuckert, zumindest wenn es gerade keine Saison hatte. Lange Transportwege waren auch ein Grund für Obst aus der Dose.

Bei den Rezepten war vieles immer wieder aus der Lameng wie meine Oma es immer sagte, was es uns Enkeln heute sehr schwer macht, diese Rezepte nachzukochen. Man schüttelte einiges aus dem Handgelenk – Mengenverhältnisse genauso wie die Zutatenkombinationen an sich. Vieles war aus der Not geboren, aber einfach lecker. Bestimmte Rezepte haben wir einfach nicht mehr und daher sind wir oft am Testen, genauso wie Alexander Herrmann bei der Fleischbombe. Man probiert so lange, bis man das Rezept endlich hat.

Ich kann es jedem ans Herz legen, der vielleicht das ein oder andere Rezept seiner Kindheit neu interpretiert haben möchte.

Die Idee ist eine Gute und vielleicht springt diese Idee ja in ein neues Konzept für Funk und Fernsehen über. Vielleicht ist es einfach gut, auch mal ganz tief in den Kochbüchern von früher zu blättern und so ein paar „neue“ Ideen zu finden. Ich finde, die Idee der Show erfrischend und gerne mehr davon.

  • Alexander Herrmann21
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