Koenig und Meister

Inhalt:

Ada König will herausfinden, was diese wichtige Sache ist, die ihr Vater ihr erzählen wollte, kurz bevor er das Lenkrad herumriss und die Welt ins Chaos stürzte.

Was hat es mit dem ‚Verbrannten Mann‘ auf sich, der Ada seit dem Autounfall verfolgt, und wieso träumt sie von Else, der alten Frau aus dem Dorf, die sich an nichts erinnert und doch nie vergisst, die Walnüsse aufzusammeln, die der Meister im Garten des Königs fallen lässt.

„Du glaubst doch nicht, dass so ein Pakt über Leben und Tod ohne Gegenleistung geschlossen wird. Jeder weiß das. Jeder muss bereit sein, den Preis zu zahlen.“

Rezension:

Menschen, die mir schon seit längerem auf meinem Blog und auf Socialmedia folgen, wissen, Theresa Hannig war schon ein paarmal zu Gast mit einem Buch, nur war sie da eher im Science-Fiction Bereich unterwegs und nicht wie jetzt, mit einem Mysterythriller. Dazu auch noch ein neuer Verlag. An was muss ich mich den noch alles gewöhnen?

Komme ich erstmal zum neuen Verlag. Edition Roter Drache klingt ja schon mal richtig gut für einen Mysterythriller. Als ich das Buch auspackte und es in der Hand hielt war mir klar, dass klingt nicht nur gut, nein es ist ein Versprechen nach mehr! Das Papier, der Geruch, der Druck – für den Büchernerd in mir war dies ein Festtag. Dazu das schön gestaltete Cover und eine angenehm zu lesende Schriftart, so kann ich mir das ganze gefallen lassen.

Nun zur Story. Ada König ist mit ihrem Vater Essen gegangen. So wie immer im gleichen Restaurant, dass gleiche Essen und wie immer hält „der“ König einen Monolog, ohne viel zu sagen.

Auf dem Heimweg passiert, was passieren muss. „Der“ König hält auf der Rückfahrt zu seinem Haus weiter seinen Monolog und da sind Rehe im Feld zu sehen. Auf einmal steht ein Reh auf der Fahrbahn, „der“ König versucht auszuweichen und landet mit dem Auto am nächsten Baum. Ada, die auf dem Beifahrersitz sitzt, betet, dass sie diesen Autounfall überlebt und wie durch ein Wunder hat sie bis auf eine Wunde am Bein und einem Schleudertrauma keine weiteren Verletzungen.

Als sie ihren Vater auf der Intensivstation besuchen will, sieht sie während des Wartens vor der Tür einen verbrannten Mann in der Reihe sitzen, der dann aber auch relativ schnell wieder verschwindet. Adas Vater ist schwer verletzt. Er hat wie immer keinen Sicherheitsgurt getragen und es sieht schlecht für ihn aus. Er sieht im Bett aus wie eine Mumie.

Eigentlich wollte ihr Vater ihr noch etwas Wichtiges erzählen, aber er wollte dies nicht im Restaurant machen. Ada überlegt, nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wo sie schlafen könnte. In ihre WG will sie irgendwie nicht, also entscheidet sie sich, ins Haus ihres Vaters zu ziehen. Dort steht der Walnussbaum, den ihr Vater „Meister“ genannt hat und dieser ist mittlerweile riesig geworden. Überall im Haus und auf dem Grundstück befinden sich Walnüsse und man bekommt das Gefühl, dass der Walnussbaum das Haus und Grundstück komplett in Beschlag nimmt.

Der verbrannte Mann, erscheint Ada wieder und gibt ihr eine Aufgabe. Sie soll einem bestimmten Bettler 500 € geben. Bei dem Bettler handelt es sich um Elvis, einen Soziologiestudenten, der erstmal das Geld gar nicht annehmen möchte und so kommen die beiden ins Gespräch und es entsteht eine Freundschaft zwischen ihnen

Immer wieder taucht auch die etwas schrullige alte Frau Else auf, die im Garten von Adas Vater Walnüsse aufsammelt. Sie hat aber auch teilweise sehr besondere Gedanken, die uns die Autorin immer wieder mitteilt.

Adas Mutter, eine Business-Frau mit einer besonderen Härte, kommt extra von Berlin nach München zu ihrer Tochter, um nach ihr zu sehen. Sie hat etwas zu verbergen und will das Geheimnis der Familie nicht preisgeben.

Es ist ein gut geschriebener Mysterythriller, der zu unterhalten weiß. Mit gut gezeichneten Charakteren ist es ein Buch, das aufzeigt, dass jeder dunkle Seiten hat, und dass jede Familie auch ein Geheimnis haben kann.

Ich hätte mir von Frau Hannig ein wenig mehr Mystery gewünscht, also den verbrannten Mann vielleicht noch etwas mehr eingebunden, oder dem „Meister“ eine noch etwas tragendere Rolle gegeben. Man wird sehr gut unterhalten, aber ein wenig mehr Thrill oder Mystery hätte ich mir schon gewünscht, aber es ist wie so oft, jammern auf hohem Niveau. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Roman von Theresa Hannig, die, so scheint mir, gerne etwas Neues ausprobiert und ich würde wirklich gerne beim nächsten Experiment dabei sein und ich hoffe, sie als Leser auch.

Verlag: Edition Roter Drache

ISBN: 978-3-96815-014-7

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