Erbarmen

Inhalt:

Der erste Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q

Und dann kam die Angst wie ein schleichendes Gift.

Der Albtraum einer Frau.

Ein dämonischer Psychothriller.

Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«

Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten.

Wer sind die Täter?

Was wollen sie von dieser Frau?

Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?

Der erste Fall für Carl Mørck, Spezialermittler des neu eingerichteten Sonderdezernats Q bei der Kopenhagener Polizei, und seinen syrischen Assistenten Hafez el-Assad, der seinen Chef nicht nur durch unkonventionelle Ermittlungsmethoden überrascht …

››Ein ungewöhnlich schöner und hochspannender Thriller, der einem bis zur letzten Seite den Atem abschnürt.‹‹ politiken.dk

Rezension:

Ich erinnere mich noch an die letzte von mir besuchte Buchmesse 2019. Meine Kollegin Heike, die den Hörbuchbereich macht, coachte mich für das Interview mit Jussi Adler Olsen, da ich mir immer schwertue, in eine Buchreihe mittendrin einzusteigen. Es war immerhin bereits der achte Fall für Kommissar Mørck und die Zeit war knapp vor der Messe.

Jetzt war irgendwie gerade eine kleine Pause, ich hatte Lust auf einen Krimi und da wanderte dann das Buch „Erbarmen“ von Jussi Adler Olsen in meinen besitz. Und es bestätigt wieder, warum ich eine Buchreihe am liebsten bei Band 1 anfange.

Nun lernte ich Carl Mørck und seinen Assistenten Hafez el-Assad richtig kennen und erfuhr wie das Sonderdezernat Q entstanden ist. Mir gefallen ja diese Cold Case Geschichten und genau damit fängt er mich auch ein. Der erste Fall ist die verschwundene Politikerin Merete, die bei der Reise mit ihrem Bruder nach Berlin mitten auf der Ostsee verschwunden ist. Carl übernimmt den Fall fünf Jahre später und bemerkt eine Menge kleiner Ermittlungsfehler. Aber erstmal hat er sich ein paar Tage einen faulen Lenz gemacht, da er von seinem Chef zum neu gegründeten Sonderdezernat Q abgeschoben wurde. Als dann ein paar Tage später die Hilfe Assad kommt, kommt auch Bewegung in Carl und er wird irgendwie zu seinem Glück gezwungen.

Assad bringt einfach eine besondere Note rein. Er flirtet gerne und ist ein wenig unkonventionell, was mit dem Tee anfängt und mit dem Beten weiter geht. Und wieder zeigt sich, dass man ruhig mal die Vorteile aus einer Mischung nehmen sollte. Egal wo man herkommt, jeder Mensch hat so seine Vorteile und jeder hat so seine Vorgeschichte, die uns immer wieder ausmacht. Oft ergänzen sich unterschiedliche Charaktere und manchmal ist der Unterschied gar nicht so groß, wie er aus den ersten Blick erscheint.

Natürlich ist da auch der alte Kollege von Carl, der nicht unwichtig ist. Leider ist der mittlerweile im Krankenhaus. Er ist durch eine Kugel gelähmt. Dies passierte bei einem vorhergehenden Fall, bei dem ein anderer Kollege von Carl verstarb, weswegen dieser dann ja auch in das Sonderdezernat versetzt wurde.

Was ich toll fand war, wie Jussi Adler-Olsen bei der Suche nach Merete ihren durch einen Autounfall in der Jugend geistig behinderten Bruder Ulle in die Geschichte einbaut und wie es Carl dann schafft, von Ulle den entscheidenden Tipp zu bekommen.

Dass Merete noch lebt, wird schon am Anfang klar, aber wie sie lebt, das ist wirklich besonders. Wenn ich mir vorstelle, in einem kahlen Raum zu leben, mein Essen in einem Eimer zu bekommen, genauso wie meine Toilettengänge auf einem anderen Eimer zu machen, wird mir ganz anders. Genauso wie das Licht, das entweder über Monate an oder aus ist. Das Essen ist immer das gleiche und so über fünf Jahre zu leben, ist doch echt erschreckend. Wenn ich dann auch noch daran denke, dass der Luftdruck immer weiter erhöht wird, jedes Jahr um ein Bar, wird mir richtig schlecht.

Das alles sich vorzustellen, dazu noch andere Tote und immer wieder kleinere Rückschläge, die einfach mal so passieren, macht das Buch immer fesselnder. Der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist zum einen einfach, was die Situationen in meinem Kopf immer brutaler hat wirken lassen, zum anderen aber auch komplex in den Erzählsträngen, dadurch war die Geschichte in meinem Kopf sehr emotional. Es gibt verdammt viel Leid bei den verschiedenen Personen, ohne dass es depressiv rüber kommt.

Für mich ein guter Start in die Reihe und ja, ich mache mir vielleicht zu viel Arbeit, denn ich könnte sicherlich auch so in die Reihe mittendrin einsteigen, aber die Personen sind so für mich greifbarer, intensiver. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.

Wenn ihr einen gut geschriebenen Krimi sucht, dann nehmt euch doch mal dieses Buch zur Hand und macht es doch mal so wie ich und fangt von vorne an. Dann habt ihr noch die Vorfreude auf acht weitere spannende Romane. Viel Spaß wünsche ich euch dabei und lasst euch ein wenig erschüttern. Ich hoffe, es beschäftigt euch genauso wie mich. Ich freue mich, wenn ich wieder Zeit finde, mir einen weiteren Krimi dieser Reihe einverleiben zu können.

Verlag: dtv Verlag

ISBN: 978-3-423-21262-5

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