Krokottilie

Klappentext:

Ottilie ist kein Krokodil, sie ist ein Mädchen. Davon ist sie jedenfalls überzeugt. Aber ihre Eltern wollen ihr einfach nicht glauben, dass sie ein Mädchen ist. Da trifft sie auf Tom. Auch Tom hält sie zuerst für ein Krokodil, doch bald akzeptiert er, dass sie ein Mädchen ist. Er schenkt Ottilie sogar eine hübsche blonde Perücke. Aber eines Tages verschlingt sie vor seinen Augen eine lebendige Möwe. Steckt in Ottilie doch mehr Krokodil, als sie denkt? Kann sie lernen, sich selbst zu akzeptieren?

Eine Geschichte übers Anderssein, über das Angenommen werden und über Freundschaft: Der Ausnahmekünstler Grégoire Solotareff zeigt, wie schwer es ist, im falschen Körper zu leben.

Rezension:

Ich weiß nicht, wie es ist in einem anderen Körper zu stecken. Ich kenne ein paar, die in einem falschen Körper steckten. Und ganz ehrlich, ich möchte in dieser Haut nicht stecken, genauso wenig wie ich in der Haut von Ottilie stecken möchte. Ein Mädchen, welches in dem Körper eines Krokodils steckt.

Aber es ist vollkommen egal, ob man nun ein Krokodil ist, oder ein Mensch, die Probleme bleiben die gleichen. Viele verlassen ihre Heimatstadt, um in einer anderen Stadt dann ihr Leben zu leben.

Ich kenne Menschen, da konnten die Eltern nicht akzeptieren, dass ihre Tochter eine Frau geheiratet hat und bei der Trauung schwarz getragen haben. Dann kann ich mir vorstellen, dass Menschen, die im falschen Körper sind noch schlimmeres erleiden müssen.

Ottilie findet wenigstens einen Freund, der zu ihr steht. Aber so ein klein wenig Krokodil ist in ihr auch noch drin und so frisst sie die lebende Möwe einfach so, und der Junge ist danach total entsetzt. Aber ich glaube, so ein bisschen Mann, oder ein bisschen Frau, steckt in jedem von uns.

Jeder von uns trägt ein bisschen Mann oder Frau in sich. Bei dem einen ist es mehr, beim anderen weniger und wieder andere leben in einem komplett falschen Körper. Lasst sie uns einfach akzeptieren als das, was sie sind. Ich würde, so hoffe ich, einiges anders machen, als Ende der 90er Jahre, als mir die erste Frau im Männerkörper begegnet ist.

Ich finde es gut, wenn man schon als Kind eine gewisse Akzeptanz des anders sein lernt. Wobei ich mir weniger Gedanken um die Kinder mache, sondern eher um die Erwachsenen, die Menschen nicht akzeptieren, die anders sind, mag es eine andere Hautfarbe, Sexualität, Glauben oder ein Mensch sein, der wie Ottilie in einem falschen Körper steckt. Vielleicht sollten erstmal die Erwachsenen „Krokottilie“ lesen, damit sie mehr wie ein Kind reagieren, und mit dem Gegenüber reden und spielen und so Vorurteile abbauen.

Denn ich glaube, auch dafür sind Bücher wie „Krokottilie“ gut. Man muss sich vielleicht auch mal als Erwachsener hinterfragen.

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