Europa wo bist du

Klappentext:

Ein Beben geht durch die Welt, als Alex Rühle zu einer großen Rundreise durch die EU aufbricht: Der Ukrainekrieg verschiebt die gesamte Tektonik Europas. Was eint und was trennt uns Europäer? Mit Interrailticket, Rucksack und Notizblock macht Alex Rühle sich auf die Suche nach Antworten. Klar ist: Die Europäische Union war die vielleicht kühnste Erfindung der Politikgeschichte – und ein großes Versprechen. Aber was davon wird eingelöst und kommt hier draußen an, in den Dörfern Kalabriens, an der estnisch-russischen Grenze, in der Altstadt von Lissabon?

»›Ist das nicht eine schöne Definition für Europa?‹, fragt der Lyriker Aleš Šteger. ›Man fühlt sich angekommen, selbst an Orten, an die man gar nicht hingehört.‹«

Rezension:

Das ist einer der Fälle, wo ich ein Interview für meinen Podcast geführt habe, obwohl ich das Buch noch nicht beendet hatte und ich mich im Nachgang noch ärgere. Ja, ich hatte schon Halbzeit im Buch als ich das Interview geführt habe, dennoch hätte ich es gerne beendet, da mir im weiteren Verlauf des Buches noch die ein oder andere Frage gekommen ist.

Ich bin mit dem Autoren in Athen gestartet, habe dort gelesen, wie der Sparkurs Griechenlands auf die Infrastruktur gewirkt hat. Es gibt nur begrenzt die Möglichkeit zu heizen. Es gibt es Armenkrankenhäuser oder viel mehr Ärzte, die versuchen das ganze Gesundheitssystem am Laufen zu halten, auch wenn es sie selbst in finanzielle Probleme bringt.

Da wird in Lissabon die Altstadt über Airbnb oder ähnliches vermietet, da sich damit mehr Geld verdienen lässt, statt an normale Menschen zu regulären Preisen langfristig zu vermieten. Ganz zu schweigen von dem Goldenen Visum, wo man 500.000 € oder so auf den Tisch legt und die Staatsbürgerschaft Portugals erhält. und das nur deswegen, da der Staat irgendwie an Geld kommen muss.

Es gibt keine richtige Zugverbindung zwischen Madrid und Lissabon. Es sind so Kleinigkeiten, wo ich denke, wow, daran krankt unser doch eigentlich schönes Europa.

Da wird in Frankreich ein Vergnügungspark total erfolgreich, der die Geschichte vereinfacht und falsch darstellt. Da gibt es dann die „Herrenrasse“ der Franzosen. Hatten wir schon Mal in der Geschichte und ist schiefgegangen.

Über manchen Unsinn der EU will ich am liebsten schweigen. Da wird innerhalb der Legislaturperiode jeden Monat eine gewisse Zeit alles von Straßburg aus gemacht. Da zieht dann der ganze Tross mal eben von Brüssel nach Straßburg, um dort seine Sitzungen abzuhalten.

Da gibt es ein Museum über das vergangene Europa. Da werden in Nordeuropa so viele Bäume gefällt wie man es eigentlich in Brasilien erwartet.

Über das Baltikum und die Ängste dort will ich lieber gar nicht nachdenken. ich habe echt Angst um die Esten, Letten und Litauer und ja, ich kann bestimmte Dinge nun einfach besser verstehen, warum sie gerade so reagieren, wie sie reagieren.

Und dann solche „Demokratien“ wie Ungarn, Polen oder Rumänien. Länder, die sich an das, was Europa verkörpern will, nur bedingt halten, aber immer wieder von der EU Geld bekommen. Und da ist unsere Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ganz weit vorne mit dabei. Ganz ehrlich, wenn Länder sich nicht an die Gesetze in Europa halten oder nur so tun, aber jeder sieht, dass die Länder es nicht machen, dann streicht ihnen doch das Geld. Zeigt ihnen doch einfach mal, wer am längeren Hebel sitzt. Wenn der Europäische Gerichtshof sagt, das Land hält sich an nichts, dann muss das Land auch etwas spüren. Bei den Griechen hat man es doch auch gemacht und macht es noch heute. Gleiches Recht für alle Bürger in Europa und deren Regierungen.

Es gibt vieles was negativ ist, in unserem Europa, aber es gibt auch vieles tolles, vor allem tolle unterschiedliche Menschen. Wir brauchen keinen Reisepass oder Grenzkontrollen innerhalb Europas zu fürchten. Wir leben in einer Freiheit und ja, momentan spielt Russland ein wenig sehr verrückt. Wir müssen für unser Europa einstehen. Wir müssen dafür kämpfen, aufstehen, unsere Meinung sagen, und ja, wenn man etwas verändern möchte, dann muss man auch mal in Parteien eintreten oder auf die Straße gehen, wie die Menschen in Sofia.

Wir müssen wieder mehr miteinander reden, uns treffen und begegnen. Wenn wir es schaffen, uns zu einen, dann sind wir stark, dann können wir etwas erreichen und die Probleme der Welt auch angehen. Dann werden wir auch ernst genommen von diesen Staaten, die momentan den Mund am weitesten aufreißen. Ja, unser Kontinent ist aufgewühlt und ja, es geht oft auch ungerecht zu und perfekt wird Europa wohl nie werden, aber mal ehrlich, wollt ihr auf einem Kontinent leben, wo es laufend Krieg gibt, wo man Reisepässe dabeihaben muss, wo man laufend Geld wechseln muss, weil jedes noch so kleine Land eine andere Währung hat?

Ich bewege mich lieber in einer Region, wo ich, wenn ich meinen Personalausweis und meine EC Karte dabeihabe, in jedem Land alles machen kann. Lasst uns einfach mal zusammenstehen, und besucht eure weißen Flecken in Europa. Lernt die anderen Länder und Menschen kennen. Arschlöcher gibt es überall, aber es gibt überall auch total tolle Menschen, die einem helfen und einem das Land oder die Stadt näherbringen. Wir müssen nur mit offenen Augen durch die Länder reisen und sie kennenlernen. So können wir Europa einen, viel eher, als wenn wir uns per Mausklick etwas ansehen. Eine Gemeinschaft lebt davon, dass sich Menschen begegnen, nicht nur Organisationen. Das gilt auch für die Europäische Gemeinschaft und den ganzen Kontinent. Also lasst uns dieses Europa immer wieder ein Stück besser machen. Packen wir es an, vielleicht mit diesem Buch und eigenen Gedanken und Schlussfolgerungen daraus.

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