Elternabend - Kein Thriller (auch, wenn der Titel nach Horror klingt!)

Klappentext:

Stell dir vor …

… du musst eine halbe Ewigkeit auf einem Elternabend verbringen. Dabei hast du gar kein Kind!

Ein lebenskluger und hinreißend komischer Roman im Stil von Sebastian Fitzeks Nr.1-Bestseller »Der erste letzte Tag«

Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …

Rezension:

Sebastian Fitzek nimmt uns diesmal mit auf einen Elternabend. Aber langsam, er macht es anders, als man so denkt. Da ist zum einen der Kleinkriminelle Sascha Nebel, der gerade ein Auto klauen will, zum anderen eine Frau, die gerade dieses Auto, in dem Sascha sitzt, mit einem Baseballschläger zerstör will. Sie versucht wirklich, diesen SUV in seine Einzelteile zu zerlegen. Dass man da als Autodieb vielleicht komplett überfordert ist, kann man sich, auch wenn man kein Autodieb ist, vorstellen.

Wenn dann da auf einmal eine Demo von Fridays for Future um die Ecke kommt und damit eine gewisse Polizeipräsenz, dann heißt es fliehen. Am besten mit dem SUV durch einen Wald, dass da beide flüchten, ist vollkommen klar. Dass man dann ausgerechnet in einen Bus flieht, der gerade zu einer Elternübernachtungsfahrt losfahren will, kann ich ja noch nachvollziehen, dass man dann aber nicht sagt, wenn man schon mal losgefahren ist, dass dies eine Verwechslung ist, da wird es dann in meinen Augen strange.

Es war schon hart, dass man die Eltern von Hector noch nie gesehen hatte. Er ist auch noch der Klassenrüpel, der ein Mädchen schlägt, eine Klassenarbeit klaut und das, obwohl er der beste Schüler in der Klasse ist. Noch nicht mal die Klassenlehrerin kannte die Eltern.

Man erfährt dann, dass dieser Kleinkriminelle Depressionen hat und gerade der Geburtstag seiner leider verstorbenen Tochter ist. Er hatte mit dem geklauten SUV seinen Suizid geplant. Das ist tragisch und schmerzt und steht im krassen Gegensatz zu Hector und seinen Eltern.

In Frau, die den SUV zerstörte, Sascha nennt sie Wilma, könnte man sich als Mann glatt verlieben, aber nun nicht wegen dem Aussehen, sondern wegen der etwas besonderen Art. Wie die beiden das zusammen angehen und für „ihren“ Sohn Hector da sind, ist absolut lesenswert.

Bei dem Buch Elternabend kommt alles so humorvoll rüber und ja man kann an der ein oder anderen Stelle sehr gut lachen. Lieber Herr Fitzek, entweder haben Sie einen Depressiven mit Suizidalentendenzen im engeren Umfeld, oder sie haben ein riesiges Maß an Empathie. Weswegen ich dies nun schreibe? Ich gebe einfach einmal eine Triggerwarnung für depressive suizidale Menschen. Ja, man liest dort wirklich viele Punkte, die man als Depressiver so kennt. Man findet sich in Sascha sehr oft wieder und versteht die Gedankengänge sehr gut, warum er gerade diesen Ausweg nehmen will.

Ich bin mir sicher, dass es einigen so geht wie mir, die sich da sehen und wissen, dass man manchmal über einen unbeschrankten Bahnübergang geht, eine Brücke, Straße überquert und man vielleicht mal kurz darüber nachdenkt, wie wäre es, wenn ich nun, sie wissen schon was ich meine.

Und ja es ist wichtig, andere Menschen auf dieses Thema aufmerksam zu machen und ich finde, dass der Weg einer Komödie auch der richtige Weg ist, auch ernste Themen anzusprechen. Auch ist es richtig, wo es wirklich stark am Triggern war die Nummer der Telefonseelsorge zu erwähnen (Telefon 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123)

Ihr merkt, ich finde diesmal die Story gut, die Idee und Ausführung gut und ich muss sagen, Herr Fitzek kann sich entweder verdammt gut in die Gedankengänge von Depressiven hineindenken, oder er ist selbst betroffener. Da ist es egal, ob nun im engsten Freundeskreis, Familie oder selbst erkrankt, betreffen tut es in diesem Falle alle.

Und genau deswegen ist es wichtig, so ein Thema anzufassen und wenn man dabei vielleicht das ein oder andere Mal noch lachen kann, dann ist schon viel geholfen. Und ja, bei einem Elternabend da ist es egal, ob nun bei einem Verein, Schule, Kindergarten etc., trifft man die komischsten Menschen und da wird über Themen gestritten, die man bei der Planung des Abends als nichtig gesehen hat und bei anderen Themen, wo man denkt da wird gestritten, wird es durchgewunken. Viel Spaß beim Lesen aber wie geschrieben, so eine Triggerwarnung muss man vielleicht auch mal erwähnen und ist mir wichtig.

Elternabend - Kein Thriller (auch, wenn der Titel nach Horror klingt!)

Titel: Elternabend – Kein Thriller (auch, wenn der Titel nach Horror klingt!)

Autor: Fitzek Sebastian
ISBN: 978-3-426-28413-1
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 16,99€
Erscheinungsdatum: 26. April 2023

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