[Rezension] Hund 51 – Laurent Gaudé
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[Rezension] Hund 51 – Laurent Gaudé

Klappentext: Eines Morgens reißt eine aufgeschnittene Leiche Zem aus seiner Gleichgültigkeit. Irgendwo, das weiß er, gibt es noch eine Wahrheit. In poetischen Bildern stellt Laurent Gaudé drängende Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Und was erwartet uns? Rezension: Dystopie und Krimi, passt so etwas? Dazu noch aus Frankreich? So ein leichtes Unwohlsein war am…

LITL501 [Autorenlesung-Podcast] Pietà - Frank Schelling

LITL501 [Autorenlesung-Podcast] Pietà - Frank Schelling

In dieser Folge sprechen wir mit Frank Schelling, der Auszüge aus seinem ersten Roman vorliest. Die Geschichte handelt von der Suche nach den Müttern zweier Männer. Einer von ihnen ist Walter Netzach, der aktiv nach seiner Mutter sucht. Er hat fünf Adressen in Rom gefunden, aber anstatt anzurufen, entscheidet er sich, persönlich zu seiner Mutter zu reisen. Unterwegs nach Mailand hat er Ängste und Sorgen bezüglich des Treffens mit seiner Mutter. Walter hat eine komplizierte Beziehung zur Weiblichkeit, angefangen bei seiner Mutter bis hin zu seinen Problemen mit Frauen im Allgemeinen. Seine Ehe ist aufgrund dieser Probleme gescheitert. Bei der Suche nach seiner Mutter möchte er sich besser vorbereiten und sich auf seinen Verstand verlassen. Seine Affäre Marion schlägt vor, einen Brief zu schreiben, um das Interesse der möglichen Mütter zu wecken. Etwas später wird auch über Jack Larson gesprochen, der versucht, Dinge zu besitzen, die ihn an seine Mutter erinnern. Er hat die Idee, die Statue des Vatikans zu kaufen, um so eine Verbindung zu seiner Mutter herzustellen. Es wird auch erwähnt, dass Larson nur wenig Interesse am Sport hat, obwohl die olympischen Sommerspiele in München stattfinden. Es wird speziell darauf hingewiesen, dass ein Mann namens Flosbury vor vier Jahren eine revolutionäre Technik im Hochsprung eingeführt hat. Larson erinnert sich an einen Tag in Rom, als er die Michelangelo-Statue des Petrus im Petersdom betrachtet hat und eine einschneidende Erkenntnis hatte, die sein Leben verändert hat. Walter hat in Rom keine Erfolge bei der Suche nach seiner Mutter gehabt. Marion wünscht ihm zwar, dass er sie findet, hat jedoch auch Bedenken, dass er sich nur noch um seine Mutter dreht und seinen Job kündigt. Walter fühlt sich in Rom kraftlos und ängstlich. Er besucht drei Frauen mit dem Namen Maria Cannavajo, doch keine von ihnen zeigt besonders großes Interesse an seinem Anliegen. Marion wünscht sich, dass Walter seine Mutter nicht findet und nach Frankfurt zurückkehrt, damit sie sich um ihn kümmern kann. In New York erzählt ein Mann namens Dave Mason Jack Gleason von seinem Kunstprojekt, bei dem er schwangere Bäuche bemalt. Jack Gleason reflektiert über seine Kunst und wie sie die Familien der Frauen beeinflusst. Er erzählt Dave, dass er den Bauch einer Frau namens Shaheen bemalt hat und wie wichtig es für ihn ist, eine Verbindung zur Mutter herzustellen, bevor er mit der Arbeit beginnen kann. Dave und Jack sprechen darüber, dass die Männer oft wenig Interesse an den Beziehungen haben, die die Frauen zu ihren Kindern entwickeln. Dave erwähnt, dass er noch mit vier Frauen in Kontakt steht und über den aktuellen Stand informiert wird.

LITL500 [Podcast] Rezension: Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg – Jenny Colgan

LITL500 [Podcast] Rezension: Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg – Jenny Colgan

In dieser Folge sprechen wir über “Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg” von Jonny Colgan. Es ist die Geschichte von Polly Waterford, die glücklich in ihrer kleinen Bäckerei in Cornwall lebt. Zusammen mit ihrer großen Liebe Huckle genießt sie den Sommer an der Küste. Doch plötzlich gerät die Bäckerei in Gefahr, als die alte Besitzerin stirbt und Huckle Schwierigkeiten hat, seine Vergangenheit in Amerika hinter sich zu lassen. Polly macht sich Sorgen um ihre Zukunft und arbeitet hart in der Bäckerei.

Der Rezensent gibt zu, dass er anfangs skeptisch war, da das Buch als “Frauenliteratur” kategorisiert wird. Dennoch gibt er dem Buch eine Chance und findet die Geschichte letztendlich unterhaltsam und herzlich. Er empfiehlt außerdem, die Rezepte am Ende des Buches auszuprobieren und lobt die Werbung für kleine Geschäfte und den Hashtag BuyLocal. Das Buch wurde 2018 vom Piper Verlag veröffentlicht und kann für 11 Euro erworben werden.

LITL498 [Podcast-Interview] mit Christopher Kloeble zu dem Buch: Das Museum der Welt

LITL498 [Podcast-Interview] mit Christopher Kloeble zu dem Buch: Das Museum der Welt

In dieser Folge haben wir das Buch “Das Museum der Welt” als eine faszinierende Geschichte kennengelernt, die von europäischen Reisenden in Südostasien handelt. Die Idee für das Buch entstand, als ich von der Geschichte der Familie Schlagkind-Walds hörte und daran interessiert war, die Perspektive der einheimischen Bevölkerung einzubeziehen.

Die Familie Schlag war zu ihrer Zeit sehr bekannt und erfolgreich, aber im Laufe der Jahre geriet ihre Geschichte in Vergessenheit. Das Buch erzählt die Geschichte aus der Sicht eines Waisenjungen namens Bartholomäus, der kritisch hinterfragt, wie die Wissenschaftler sein Land vermessen und die Kultur übernehmen. Bartholomäus steht symbolisch für den Widerstand gegen diese Übernahme. Indem ich die Geschichte aus seiner Perspektive erzähle, konnte ich auch humorvolle Elemente einbringen und zeigen, wie absurd es ist, wenn jemand in dein Land kommt und dir sagt, wie du sein sollst, nur weil du von dort stammst.

Ein wichtiges Thema in “Das Museum der Welt” ist die Rolle von Kindern. Ich glaube fest daran, dass Kinder Dinge sehen können, die Erwachsene oft übersehen. Kinder haben eine einzigartige Kombination aus Weisheit und Naivität, die ihnen erlaubt, Fragen zu stellen und Dinge in einem neuen Licht zu betrachten. In dem Buch geht es auch um das Konzept eines Anti-Museums, das als Buch dargestellt wird. Der Autor/Die Autorin hat sich viele Gedanken über Museen und Objekte gemacht, da sie eine koloniale Vergangenheit haben. Die Idee eines Anti-Museums fand der/die Hauptprotagonist(in) spannend und wollte alles in einem Buch festhalten. Dies spiegelt auch die Parallelen zur Literatur wider. Ein Buch kann ein ganzes Universum enthalten und viele unsichtbare Dinge transportieren.

Die Geschichte des Hauptprotagonisten wird in Tagebuchform erzählt, mit Fokus auf verschiedene Objekte. Es war interessant, die Art und Weise, wie über Objekte geschrieben wird, umzukehren und aus der Sicht des Hauptprotagonisten zu sehen. Ursprünglich ist er in einem Waisenhaus aufgewachsen, sein erstes Museum wurde von den anderen Kindern zerstört. Dann begann er, alles aufzuschreiben. Der Leiter des Kinderhauses, Vater Fuchs, und deutsche Pfarrer hatten ebenfalls einen Einfluss auf die Geschichte.

Wir haben auch über die koloniale Vergangenheit Indiens und den Einfluss der East India Company gesprochen. Die East India Company hatte ab dem 16. Jahrhundert großen Einfluss in Indien und agierte wie ein eigener Staat mit einem eigenen Heer. Sie spielten die Maharajas geschickt gegeneinander aus und erwarben nach und nach Territorien. Der Handel mit Gewürzen und Textilien war für Europa von großer Bedeutung und Indien war ein wertvolles wirtschaftliches Ziel. Die East India Company führte auch illegal Opium nach China ein, um das Land zu destabilisieren und ihren eigenen Machtanspruch zu stärken. Dies führte schließlich zum Chinesisch-Englischen Krieg und zur Entstehung von Hongkong als Ergebnis des Kriegsverlusts der Chinesen.

Das Schreiben über Indien und die Beschäftigung mit neuen Themen hat meine Sicht auf die Welt erweitert. Es ermöglicht mir, andere Kulturen und Perspektiven kennenzulernen und meine eigene Identität zu reflektieren. Es ist eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde. Wir haben bereits Projekte im Auge, die uns weiterhin herausfordern werden, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin sie uns führen werden.

Alles in allem hat mich die Geschichte von “Das Museum der Welt” beeindruckt und mich dazu angeregt, über Identität, Herkunft und Zugehörigkeit nachzudenken. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Komplexität der Welt zu erkennen. Das Buch lädt uns ein, die Welt aus den Augen anderer zu sehen und unsere eigene Rolle darin zu hinterfragen. Es war eine anregende Diskussion und hat mir viel Spaß gemacht.