Cyberkriege

Kriege der Zukunft werden nicht mehr auf dem Schlachtfeld ausgefochten. Auch Atomraketen sind ein Auslaufmodell. Viel größer ist die Bedrohung durch Cyberangriffe und noch flächendeckender sind deren Auswirkungen. Raffinierte Hacker können nicht nur Autos klauen, Flugzeuge zum Absturz bringen und Präsidentschaftswahlen beeinflussen, sondern auch unser Finanzsystem zusammenbrechen lassen, die gesamte Infrastruktur eines Landes zum Erliegen bringen (z.B. durch Stromausfall) oder unermessliches Leid – ähnlich einem atomaren Erstschlag – durch gezieltes Überkochen eines Reaktors bewirken.

Dieser kleine Ratgeber fasst kompakt zusammen, wie sich Normalbürger mit geringem Zeit- und Kostenaufwand so auf den Krisen- und Katastrophenfall vorbereiten können, dass sie deutlich bessere Überlebenschancen haben als ihre unvorbereiteten Mitmenschen.

Also eines muss ich leider gleich am Anfang los werden, dieses Buch kratzt, wenn dann nur an der Oberfläche. Und ja, gelegentlich hatte ich damit wirklich meine Probleme. Das liegt zum einen daran, dass gleich am Anfang die Prepper-Szene erwähnt wird, mit „ihrem“ Leitspruch „be prepared“, der aber seit 1907 von einem gewissen Baden-Powell bei den Pfadfindern geprägt wurde. Und somit nicht aus der Prepper-Szene kommt, sondern aus der weltweit größten Jugendbewegung, die sich allerdings auch sehr gut in der Natur bewegen und ernähren kann.

Manche Sachen sind unlogisch in diesem Buch. Warum sollte ich mein Smartphone mitnehmen und mit Energie versorgen, wenn es im ganzen Land keinen Strom mehr gibt, wodurch es auch keine Übertragung des Funks mehr gibt? Denn wenn es kein Wasser mehr aus der Leitung gibt, weil es keinen Strom mehr gibt, wird sicherlich das Mobilfunknetz als erstes abgeschaltet, bevor es an die Stromversorgung für das Wasser geht.

Die Vermögenssicherung mit Gold und Silber ist nachvollziehbar, wobei mir das Goldverbot nicht so ganz klar war. Aber warum man in Aktien oder Fonds investieren sollte, wurde mir beim Lesen nicht wirklich klar. Laut dem Buch sollte man in das investieren was man kennt, und dies sind nun mal deutsche Unternehmen, die bei einer Katastrophe aber auch als erstes abstürzen würden, da sie am meisten davon betroffen wären. Abgesehen davon funktionieren auch die modernen Börsen über virtuelle Vernetzung. Auch hier ist ohne Strom nix los.

Um sich die Problematik der nicht vorhandenen Energie zu verdeutlichen, sollte man vielleicht mal ein verlängertes Wochenende nur mit einem Rucksack, Zelt etc. unterwegs sein, z.B. mit geführten Wanderungen, wo man alles mit sich schleppt, was man benötigt. Wenn man das mal ein Wochenende geschafft hat, sollte man dies immer weiter verlängern. Dann merkt man sehr schnell, was man wirklich benötigt und was nicht. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, man wird überrascht sein. Es ist auch wichtig zu überlegen, welche Lebensmittel man am besten mitnimmt. Generell sollte man immer darauf achten, dies mit Menschen zu machen, die wirklich Erfahrung haben. Man lernt dann sehr gut, wie man schnell einen Rucksack packt, Ordnung zu halten und sich ein Stück weit in der Natur zu ernähren. Und um zu lernen sich im Notfall auch zu reduzieren also auf das Nötigste. Einfach um zu lernen, wie ich Feuer mache, wie es ist, ohne Strom, nur mit Kerzen, Esbit, oder Gaskartuschen auszukommen, etc.

Gerade das Feuer ist wichtig zum abkochen des Wassers. Die Tabletten sind ja nett, es funktioniert aber auch nur am Anfang, da diese Tabletten und andere Dinge relativ schnell verbraucht sind und mit Nachschub darf man wohl in einem solchen Szenario nicht rechnen.

Komme ich nun zu dem Thema Eigenschutz. Also da muss ich sagen, bin ich raus. Was Waffen etc. betrifft, da kann ich mich nicht auf meine Erfahrungen verlassen und muss sagen, es ist alles recht schlüssig in diesem kleinen Kapitel, auch wenn ich mich bei Waffen etc. nicht auskenne. 

Was die Gefahr mit dem Terror betrifft, also herrenlose Taschen etc. kann ich nur eines sagen, wir sollten wachsam sein, aber nicht wegen allem gleich brüllen. Ich erinnere mich noch daran, als ich 1995 tagsüber in Paris mit einem Freund war, und am Abend in Belgien mitbekommen haben, dass 10 Minuten nachdem wir durch einen Bahnhof durchgefahren sind, dort wohl ein Anschlag war. Das war schockierend. Wir waren danach zwar wachsamer, aber wir hatten trotzdem keine Angst auf unseren Reisen.

Was allerdings Atomunfälle betrifft, kann ich auch nicht sagen, was man machen sollte. Was Flucht und auswandern betrifft, denke ich mir, dass dies wirklich jeder für sich selbst entscheiden muss. Zu bedenken ist aber, dass dies kein eng begrenztes Ereignis ist, wie damals die Atom-Wolke von Tschernobyl gezeigt hat, die sich vom eisernen Vorhang auch nicht aufhalten lies.

Für mich sind es 110 Seiten, die schnell zu lesen sind, aber wie ich schon am Anfang sagte, es kratzt alles nur an der Oberfläche und man spielt vielleicht ein wenig zu sehr mit der Angst vor Terror oder Cyberangriffen. Aber wie sagt der Autor so schön, wir sollten und am Hier und Jetzt erfreuen, den Schönheiten der Natur, dem Frieden im Land, unserer guten Wirtschaftslage und unserer demokratischen Grundwerte, aber seien wir uns bewusst, dass das alles keine Selbstverständlichkeit ist und nicht immer bleiben muss. Ich denke damit ist alles gesagt, was wichtig ist. Vielleicht kann das Buch dazu anleiten etwas bewusster zu leben, denn wer weiß schon wie, lange es noch geht. Panik ist aber nicht angesagt.

 Verlag:  Heller Verlag

ISBN: 9783-929403-473

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