Dark Web

Klappentext:

Die Suchmaschine. Mit Holos hat Europa endlich sein eigenes Google. Was niemand weiß: Die Datenkrake, die von Politikern, Promis und Presse bejubelt wird, verfügt über gefährlich viel Geld und hochsensible Daten – und ihre Ursprünge liegen in einem geheimen Forschungskomplex.

Oliver Winter. Als dem Daytrader wegen mies laufender Börsengeschäfte das Wasser bis zum Hals steht, stürzt er sich ins DARK WEB. Hier dealt er mit illegalen Waren. Sein Problem: Bald schon soll Oliver für ein russisches Mafia-Kartell nicht nur Drogen und Waffen verkaufen, sondern auch Menschen. Darunter sogenannte Dolls, Frauen, die durch Amputationen und Gehirnwäsche zu reinen Objekten wurden.

Jasmin Walters. Sie leitet die Cyberterrorismus-Einheit Nemesis, angesiedelt zwischen BND und BKA. Nach und nach begreift Jasmin, dass der vermeintlich segensreiche Internetriese Holos nicht nur im Internet, sondern auch im DARK WEB operiert.

Rezension:

Jetzt brauche ich doch den Apfelwein oder so was für danach. Dies ist jetzt mal ein Buch, mit dem ich mir während dem Lesen echt schwergetan habe. Und dies jetzt nicht, weil die Story schlecht wäre, oder weil Veit Etzold nicht schreiben könnte, sondern ich war kurz davor abzubrechen, weil mich dieses Buch so sehr mitgenommen hat. Es ging mir so sehr unter die Haut, dass ich Angst vor diesem Buch bekommen habe.

Und dies meine ich jetzt tatsächlich wörtlich. Ich hatte Angst, das Buch in die Hand zu nehmen und in die Perversionen einzutauchen. Gegen meine Gewohnheiten beim Lesen habe ich wirklich lange Zeit das Buch einfach liegen gelassen. Ich wollte dann aber auch nichts anderes lesen.

Aber erstmal langsam. Ich habe das Buch beendet, mich nach dem Lesen geduscht, bei einem Tee entspannt und gehe davon aus, dass dieses Buch keinen bleibenden Schaden bei mir verursacht hat.

Es beginnt eigentlich relativ harmlos in Berlin, wo sich ein erfolgloser Daytrader mit einem Freund zusammentut, um im Dark Web Drogen, Waffen und sonstiges zu verkaufen. Dass dann die russische Mafia auf die beiden aufmerksam wird, geschenkt, dass diese mit dem FSB in Verbindung stehen, auch ok. Dies alleine ist ja schon ein Thriller wert, und außerdem im Dark Web auch schon dagewesen.

Nun kommt dann die neue Datenkrake Holos dazu, die das Dark Web mit dem Clear-Web verbindet. Diese finanziert sich allerdings durch Gelder des FSB und andere dunkle Kanäle, wie etwa durch die Erpressung eines Mitarbeiters der EZB, dem sie eine Living Doll zukommen lassen. Dies setzt dem ganzen dann die Krone auf.

Somit sind wir auch bei dem Thema, welches mich wirklich entsetzt hat. Veit Etzold hat mich da absolut geschockt. Er hat nämlich an einer Stelle die Entstehung einer solchen Puppe beschrieben. Dies hat mich echt fertiggemacht. Nicht, dass er es in allen Einzelheiten beschrieben hätte, sondern die Andeutungen, die haben mich entsetzt. Die haben in mir einen Film erzeugt, der mir wirklich Albträume beschert hat.

Leider kann ich mir richtig gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die auf genau so etwas stehen könnten, und so etwas auch noch entstehen lassen würden.

Kommen wir nun zu meinem Fazit, lieber Veit Etzold, ich dachte wirklich, man kann mich nicht mehr Schocken, oder in mir einen Film erzeugen, der mich am Schlafen hindert. Aber manchmal wird man eines besseren belehrt und der Autor hat es geschafft.

Der Horror basiert nicht darauf, dass er etwas erschaffen hat, was mir zu abgefahren erscheint – nein, dies sicherlich nicht – sondern deswegen, weil ich zu jeder Zeit das Gefühl hatte, dies alles (nicht nur die Dolls) kann real sein. Dieses gesamte Paket ist genauso möglich und es gibt solche Menschen, die genau so etwas machen. Zumindest ist dies genau mein Gefühl.

Der Autor hat uns in diesem Thriller nicht nur einen Blick in das Dark Web werfen lassen, sondern auch in die ganz dunklen Abgründe unseres Menschseins. Eigentlich bin ich froh, dass ich noch nicht komplett abgestumpft bin, sondern das man es doch noch schafft, mich zu schocken, dass mit Sachen dermaßen unter die Haut zu gehen, dass ich eine gewisse Angst bekommen, vor genau diesen Abgründen. Danke Veit Etzold, dass ich dies durch einen intelligent geschriebenen und schockenden Thriller wieder erfahren durfte. Ich hoffe, dass es noch vielen Lesern genau so ergehen wird. Für mich ist er einer der Großen in diesem Genre und ich bin dankbar, dass ich diesen Autoren kennenlernen durfte.

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