Das Glück ist blind (aber nicht unsichtbar)

Klappentext:

Eine ganz besondere Geschwistergeschichte

Es ist eine unerhörte Geschichte: Laureth, 16, klaut die Kreditkarte ihrer Mutter, schnappt sich ihren kleinen Bruder Benjamin – samt Kuscheltier Stan – und fliegt heimlich von London nach New York. Sie nimmt alle Hindernisse und begibt sich für einige Tage ins absolut Ungewisse. Warum? Seit einigen Tagen ist ihr Vater Jack Peak verschwunden. Alle Spuren des Schriftstellers, der über den Zufall forscht und ein großes Romanprojekt plant, weisen nach New York City. Laureth ist fest entschlossen, ihn dort zu finden. Nichts kann sie aufhalten, schon gar nicht ihre Blindheit. Ein spannender psychologischer Thriller beginnt, eine Geschichte von Obsessionen, Zufällen und dem Selbstbewusstsein einer jungen Frau, die alle in ihren Bann zieht.

Rezension:

Wer mich kennt, weiß ja, dass ich sehr gerne mal nach etwas besonderem suche, einem besonderen Kinderbuch, Jugendbuch, Roman oder was auch immer. Ich mag es nicht, immer das gleiche zu lesen! Oder etwas zu lesen, was schon etliche Male in einem Blog veröffentlicht wurde.

Das Glück, oder der Zufall, legte mir nun dieses Buch in die Hand. Der Zufall, oder die Zahl 354, spielt in diesem Buch eine große Rolle. Aber viel wichtiger finde ich, Laureth und Benjamin. Vor allem die 16jährige Laureth ist eine Frau, welche sich dem Leben stellt obwohl sie blind ist. Sie hat Angst um Ihren Vater, da er sich nicht meldet. Er ist Schriftsteller und sollte eigentlich in der Schweiz Österreich sein – ganz sicher ist sich Laureth da nicht. Dann bekommt sie eine E-Mail aus New York und ihre Angst wird immer größer. Sie erzählt es ihre Mutter, aber der scheint es egal zu sein, wo sich ihr Mann gerade befindet.

Die Mutter macht sich keine Gedanken darum, dass sich ihr Mann nicht meldet. Es scheint ihr alles egal zu sein. Also schnappt sich Laureth ihren siebenjährigen Bruder und begibt sich mit ihm in einem Flugzeug von London nach New York. Schon dies ist eigentlich eine Geschichte wert. Sie zeigt die Schwierigkeiten, welche eine blinde Person bei so etwas wie dem Einchecken in ein Flugzeug alleine hat.

Besonders hervorheben will ich in diesem Moment den Bruder von Laureth, der mit ihr zusammen einiges erlebt und ihr obwohl er ja erst sieben ist, immer wieder hilft Dinge zu erkennen und zu umschiffen, oder indem er ihr Dinge beschreibt oder das Notizbuch des Vaters vorliest, auch wenn es für ihn schwer zu verstehen ist.

Marcus Sedgwick beschreibt, dass jeder etwas beisteuern kann, um das Leben anderer Menschen zu erleichtern, und dass man sich einfach auch mal auf andere Menschen verlassen sollte.  Insbesondere Geschwisterliebe kann da einiges leichter machen.

Immer wieder kommt das Thema Zufall in dem Buch vor. Es wird versucht, schwierige Sachverhalte einfach zu erklären – mag es nun von Albert Einstein oder Carl Gustav Jung sein. Es wird oft etwas von diesen Menschen zitiert und dann auch verständlich erklärt, ohne dass die Spannung der Geschichte zu kurz kommt.

Man lernt so ganz nebenbei etwas über New York und den Autoren Edgar Allen Poe, welchen ich eigentlich nur am Lagerfeuer mit seinen Gruselgeschichten kennengelernt habe. Alles andere hatte ich einfach mal so übersehen, oder es hat mich damals wenig interessiert.

Für mich eines der Jugendbücher, welches man gelesen haben sollte. Es ist faszinierend, ein so komplexes aber auch schwieriges Thema anzugehen. Ein Buch, welches man nicht nur als Jugendlicher lesen darf. Es ist auch für Erwachsene geeignet, da man doch einiges lernt, welches man nicht auf dem Schirm hatte. Man lernt nie aus. Es ist ein schwieriges Thema, über den Zufall oder das Glück zu schreiben. Ich bin auf alle Fälle glücklich, dass der Zufall mir dieses Buch in die Hände gegeben hat.

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