Der Tod so kalt

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Klappentext:

Drei grausame Morde. Ein schweigendes Dorf. Ein Fremder, besessen von der Wahrheit.

Südtirol, Dolomiten, 1985. In der Bletterbach-Klamm, einer gigantischen Schlucht, werden drei schrecklich entstellte Leichen gefunden. Wer kann einen solch brutalen Mord begangen haben? Ist ein menschliches Wesen dazu überhaupt fähig? Dreißig Jahre später ist der amerikanische Dokumentarfilmer Jeremiah Salinger besessen davon, die Wahrheit herauszufinden – allen Warnungen der Einheimischen zum Trotz. Es scheint nämlich, als trügen die Morde einen Fluch in sich. Als sei am Bletterbach etwas Furchtbares wiedererwacht, das längst verschwunden geglaubt war. Etwas, so uralt wie die Erde selbst …

Gelesen von Matthias Koeberlin.

Rezension:

Die offensichtlichen Parallelen zwischen dem Autor, Luca D’Andrea, und der Hauptfigur, Jeremiah Salinger, haben dazu geführt, dass ich nach dem Hörbuch erstmal im Internet einiges recherchieren musste. Gibt es den Bletterbach wirklich? Auch ein solches Massaker?

Ja, den Bletterbach gibt es wirklich. Er ist sogar Weltkulturerbe und ein Besucherzentrum gibt es auch. Das war’s dann aber mit den Ähnlichkeiten mit der Realität. Über ein ähnliches Unglück bzw. Massaker wie im Roman habe ich nichts gefunden und bin froh, dass dies der Phantasie von Luca D’Andrea entsprungen ist. Die Fotos der Schlucht deckten sich wunderbar mit dem Bild, das ich mir beim Hören des Romans gemacht habe. Ein großes Lob an den Autor. Seine Beschreibungen der Umgebung waren wunderbar und nicht langatmig. Somit sind wir auch schon mitten im Geschehen.

Insgesamt war dies für mich einer der Romane, wo ich mir absolut vorstellen kann, dass so etwas wirklich sein könnte. Ein Dokumentarfilmer dreht in den Tiroler Alpen über die Bergrettung. Schon an und für sich ein spannendes Thema. Beim Dreh kommt es zu einem fürchterlichen Unglück, bei dem Bergretter sterben. Ob er daran Schuld ist, oder nicht, diese Frage wird im Roman immer mal wieder aufgeworfen, weil  Jeremiah Salinger sich genau diese Frage immer wieder stellt, und sein Umfeld in den kleinen Bergdorf, in dem jeder jeden kennt, auch. Diese Schuldfrage, die sich Menschen häufig stellen zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte, aber ohne sie zu ersticken. Obwohl ich beim Hören manchmal Bilder aus alten Heimatfilmen, wie sie eine meiner Großmütter gern sah, vor Augen hatte, ist der Thriller in keiner Weise angestaubt.

Thriller? Ja, würde ich schon sagen. Nach seinem Unfall flüchtet sich Jeremiah in die Vergangenheit der Bletterbach-Schlucht. Der Leichenfund vor dreißig Jahren und die Geschichten, die sich darum ranken, da der Mord nie aufgeklärt wurde, lassen ihn nicht mehr los. Er sucht den Mörder. Da hätten wir den Krimi. Von einfachem Interesse entwickelt sich sein Verhalten jedoch in Besessenheit. Manchmal musste ich doch auch stark an Shining denken. Eine abgelegene Bergregion, Schnee, ein Protagonist, der gelegentlich irre wirkt – schon starke Elemente, die den Leser so richtig schaudern lassen können. Der besondere Nervenkitzel ist für mich dann aber die Verbindung des alten Mordfalls zur Gegenwart. Mehr möchte ich aber nicht zum Inhalt sagen, da ich selbst nichts schlimmer finde, als zu viel über die Geschichte zu wissen bevor ich das Buch lese oder höre. Den Thrill sollte man schon selbst erleben.

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