Die Akte Jacobi

Klappentext:

Packend, verstörend, brisant

Bei einer Demo von Bürgerrechtlern kommt in Frankfurt ein Aktivist ums Leben. Gerüchte kursieren, es seien »die Bullenschweine« gewesen. Polizeireporter Norman Jacobi wird ein verwackeltes Beweisvideo zugespielt, und einer der Aktivisten verspricht, belastendes Material gegen den Staatsschutz zu liefern. Kommissar Demandt aber warnt Jacobi: Der Mann sei ein polizeibekannter Krimineller, der den Reporter nur für seine Zwecke benutzen wolle. Während Jacobi sich noch fragt, wem er hier trauen kann, macht er in den Räumen der Bürgerrechtler eine überraschende Entdeckung: Er findet ein Dossier über sich selbst.

Rezension:

Frank Uhlmann wohnt ja, wie ich, in Gießen, was für mich ja immer wieder ein Grund ist mal nachzusehen, was er denn so schreibt – zumal mich sein Erstlingswerk „Brennen sollst du“ ziemlich begeistert hat! Nun begleite ich also das dritte Mal Norman Jacobi und Katharina Beck bei ihren Ermittlungen.

Am Anfang dieses Buches musste ich mich wirklich erstmal eingrooven. Es wird doch sehr oft Bezug auf die ersten beiden Bände genommen. Außerdem gab es am Anfang für meinen Geschmack zu viele Verschwörungstheorien.

Nachdem Jacobi auf einer Demo mitbekommen hat, wie ein Demonstrant von der Polizei Grundlos zu tote geprügelt wurde, trifft er auf den Bürgerrechtler Freddy. Man merkt immer mehr, wie sehr der Polizei das ganze zusetzt, da Jacobis Freund, Kommissar Demandt, beteuert, dass sie es nicht gewesen sind.

Jacobi bekommt ein Video zugesendet, aus dem man eindeutig sehen kann, dass die Polizei hat dies wirklich gemacht hat. Soweit so gut, aber irgendwie war mir das alles zu reißerisch. Fredy, der Bürgerrechtler, ist irgendwie zu sehr darauf bedacht, alles schlecht zu reden. Nur sie sind die Guten und die Polizei und der Staat die Bösen.

Irgendwie kam mir dies so vor, als würde ich einem Populisten zuhören. Die Presse lügt und nur er sagt die Wahrheit, dabei besteht die Wahrheit immer auch aus kleineren Schattierungen. Sie ist äußerst selten ganz klar schwarz oder weiß.

Es war teilweise wie eine Aneinanderreihung von Halbwahrheiten, in der Norman Jacobi noch nicht einmal mehr seinen Freunden vertrauen kann oder will. Man möchte ihm gelegentlich mal links und rechts eine geben und sagen, Hey. Junge werde doch endlich wach und sieh dir die Leute mal genauer an! Warum stolperst gerade du immer wieder in solche Situationen? Will man dich damit steuern?

Ich kann nun natürlich noch einiges mehr schreiben, aber ich will es nicht überstrapazieren. Ich hatte das Gefühl, Frank Uhlmann vergisst teilweise die Botschaft, und will einen Action-Blockbuster schreiben. Dies funktioniert im Kino oder Fernsehen sehr gut, aber in einem Buch gibt es Dinge, die so nicht gut klappen.

Trotzdem ist dieses Buch ein lesenswerter Thriller, der auch begeistern kann. Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Bücher etwas schneller erscheinen, nicht alle zwei Jahre, sondern etwa einmal im Jahr fände ich wirklich gut. Dann müsste man nicht mit einem Cliffhanger arbeiten, um so klar zu machen, dass es weiter geht und, was viel wichtiger ist, man kann sich einfach besser an die einzelnen Figuren erinnern. Dies würde das lesen doch etwas erleichtern. Nebenbei habe ich Angst, dass Frank Uhlmann meine persönlichen Sympathieträger langsam aus der Serie schreibt. Dies werde ich wohl spätestens beim nächsten Band erfahren. Irgendwie scharre ich trotzdem schon wieder mit den Hufen und will wissen, wie es weitergeht.

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