Die Pranken des Löwen

Klappentext:

Wie alles begann! Der fulminante Auftakt der Reihe um den Meister der Diebe. Rasant erzählt und genau recherchiert von Bestseller-Autor Mac P. Lorne.

England 1110 – Der junge Gardist Robert Fitzooth wird zum persönlichen Leibwächter der englischen Prinzessin Matilda bestimmt, die den deutschen König Heinrich V. heiraten wird. An ihrer Seite überquert er die Alpen, gelangt bis nach Rom, wird in den Streit zwischen Kaiser und Kurie verwickelt und muss in einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg kämpfen. Doch er findet auch die Liebe seines Lebens und sein Enkel wird dereinst einen Namen tragen, den alle Welt kennt – Robin Hood.

Mac P. Lorne führt den Leser eindrucksvoll durch das Europa des 12. Jahrhunderts, an die Höfe von Kaisern und Päpsten, in die Hütten der einfachen Menschen und tief hinein in den Sherwood Forest.

Rezension:

Ich liebe ja historische Romane – und Robin Hood. Das ist ja so eine Figur, wo man nicht weiß, ob er gelebt hat oder doch nur eine Sage ist. Egal wie man dies nun sieht, irgendwie ist die Zeit sehr bewegend und ich kann es nicht lassen und muss einfach alles einsaugen.

Der Autor hat sich der Familiengeschichte Robin Hoods angenommen. Er lässt die Entstehungsgeschichte von bei dessen Großvater beginnen. So lernt man ganz nebenbei Matilda kennen, die Tochter von Henry I. (von England) und Ehefrau von Heinrich V., der von 1111 – 1125 römisch-deutscher Kaiser war. Auch Matilda wurde zur Kaiserin gekrönt.

Robert Fitzooth der Ältere war der Leibwächter von ebendieser Matilda und der Großvater von Robin Hood, der ja eigentlich Robert Fitzooth der Jüngere heißt.

Auch wenn es um primär um Robin Hood geht, lernt man so ganz nebenbei auch etwas über die deutsche Geschichte und wie verwoben diese mit der englischen war und auch ist. Man kann sich gut vorstellen, dass sich die Problematik mit dem Klerus und Päpsten so zugetragen haben könnte. Man bewegt sich in den Kapiteln die ganze Zeit von England über Deutschland nach Italien, Rom und die Normandie. Die Kapitel sind recht lang und erstrecken sich immer über einen längeren Zeitraum.

Aber die Story ist immer wieder fesselnd und man fiebert der nächsten Seite entgegen, obwohl man noch lange nicht bei Robin Hood, sondern noch immer bei dessen Großvater ist, der sich auch gerne mal über Stände hinwegsetzt hat und so die Nonne Martha heiratete. Als er seine spätere Frau kennenlernt, lernt man auch die Resolute Hildegard von Bingen kennen, die im selben Kloster war, wie Roberts zukünftige Ehefrau, die er nicht zuletzt durch den Einfluss von Matilda heiraten kann.

Man versteht, wie die Familie an die Ländereien rund um Loxley und den Sherwood Forest gekommen ist. Wo man schon erzählerisch dort ist, lernt man Marian und ihren Vater, wie auch Robins Vater kennen. Dieser ist wesentlich besonnener als die beiden Roberts.

Man kann den Hass von Guy von Gisbourne nachvollziehen, nachdem man erfährt, wie alles zusammenhängt. – zumindest, wenn man der Logik der Autoren folgt und ja, man kann ihr folgen, ohne dass man stockt und denkt „’ne, das geht also mal gar nicht“.  Hier ist immer wieder zu bedenken, dass es sich um eine Sagengestalt handelt, die mit realen Personen verwoben ist, und der eine literarische Hintergrundgeschichte hinzugefügt wird. Man kann nie sagen: „Ja, so war es!“ sondern immer nur „Ja, das klingt schlüssig und passt zu den historischen Rahmenbedingungen“.

Dies ist ganz besonders intensiv, wenn man in Loxley ist. Dort bewegt man sich so oder so eher im Bereich der Sage und Legende, aber man lernt nebenbei etwas über Henry II und dessen Frau Eleonore und wie stark und emanzipiert manche Frauen auch im 12. Jahrhundert teilweise waren.

Gegen Ende des Buches landet man dann im Sherwood Forest und der Autor schafft es, nicht alles leicht erscheinen zu lassen. Manchmal muss man auch grinsen, da Mac P. Lorne sehr eindrucksvoll darstellt, wie wichtig die verschiedenen Männer aus Robin Hoods Truppe der  Merry Men waren und es wurde immer klarer, dass jeder seine besonderen Stärken mit eingebracht hat.

Es ist einfach so, dass man die Seiten regelrecht verschlingt, da man wissen will, wie es in der Story weiter geht. Stellenweise bekommt man einen Klos im Hals oder doch ein wenig Tränenflüssigkeit in die Augen. Nicht weil jemand gestorben ist, sondern einfach wegen der gesamten Geschichte, die zumindest bei mir einige Emotionen hervorgerufen hat.

Ich freue mich auf die zweite Reise in den Sherwood Forest und ich frage mich, wie Mac P. Lorne alles weiterspinnen will. Immer nach dem Motto: „Es könnte sich genau so zugetragen haben –  aber genau weiß man es nicht!“. Eigentlich ist es ja immer so, in historischen Romanen, sie hangeln sich an den Geschichtsdaten genau entlang, aber die Story, ist dann doch immer auch Fantasie und in diesem Fall eine Story, die genau die richtige Dosis an Emotionen bei mir hervorgerufen hat und mehr kann man ja von einem Roman nicht erwarten, oder doch?

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