DietrichFaber

Eines vorweg, ich war ein wenig traurig, dass die Show nicht im Stadttheater stattgefunden hat, sondern in der Kongresshalle. Wer die Kongresshalle in Gießen kennt, der weiß, warum ich eigentlich das Stadttheater vorziehe. Auf der anderen Seite, könnte ich ansonsten ja gleich ins Stadttheater einziehen, so oft, wie ich in der letzten Zeit dort war. Wenn die Kongresshalle voll ist und man ein wenig mit dem Licht auf der Büche arbeitet, dann kann es doch ein gemütlicher Rahmen werden, und wenn man dann noch, wie Herr Faber, das Publikum gleich mitnimmt und zum lachen bringt, ist das schon die halbe Miete.

Nur passiv zuschauen war nicht! Herr Faber hat gleich mit dem Publikum gearbeitet, es in die Show integriert. Er hat es auf den 50. Geburtstag von Bröhmann mitgenommen. Dies geschah mit viel Witz und Geschick und man hang an den Lippen des Autors. Durch eine Rückblende lernte man das Opfer kennen, welches ermordet im Swimmingpool gefunden wird. Mir ging das Opfer ein wenig auf die Nerven. Dieses „Alles ist toll!“ und Jubel, und dieses Überdrehte ist nicht meins. Auch die Art wie er mit einem Kunden umgeht und eigentlich ständig dieselben Phrasen verwendet, wie man es aus Schulungen bei Versicherungsdrückerkolonen kennt. Alles ist toll! Alles ist klasse! Mit solchen Menschen kann ich nichts mehr anfangen. Ich war mal bei so einem „Seminar“ und fühlte mich jetzt durch diese Figur wieder etliche Jahre zurückgeworfen. Sprich, hätte ihn nicht bereits jemand umgebracht, ich wäre fast dazu bereit gewesen. Man könnte meinen, Herr Faber hätte diesen Charakter überzeichnet, aber nein, ich habe solche Menschen kennengelernt. Die waren teilweise noch schlimmer. 

Manni Kreutzer, war natürlich auch dabei, und hat sich ab und zu dazwischen gemogelt. Diesmal ist er etwas kürzergetreten, und dadurch war er, mit seinem sehr breiten Hessisch, einfach ein willkommener Farbtupfer. Man lernt nebenbei noch einmal die Familie Bröhmann kennen und bekommt immer wieder Hilfen von Manni geboten, so dass, auch wenn man die Bücher nicht mehr im Kopf hat, man sehr gut folgen kann.

Auf einmal war auch schon eine Stunde rum und Dietrich Faber hatte sich für seine One-Men-Show eine Pause verdient. Er hat wirklich sehr gekonnt jede der Figuren auf der Bühne präsentiert, mit einer passenden Mimik und guten Übergängen.

Manni war der Opener des zweiten Teils und ich denke, dies war auch gut gewählt. Wer mir im ersten Teil gefehlt hatte, war Hessi. Sie war mir beim letzten Buch doch irgendwie ans Herz gewachsen. Sie und Bröhmanns Mutter sind auch in dieser Show ein echter Brüller, zumal ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit als DJ solch eine Situation wie mit Hessi und Mutter Bröhmann so ähnlich erlebt habe. Dies ist einfach das Los eines DJs. Bei Familienfesten kann schon so manches passieren. Es ist aber einfach genial, wie eine einzelne Person dies so gekonnt auf die Bühne bekommt.

Hessi liebe ich noch immer und ich freue mich schon jetzt auf das Buch, welches ich leider noch nicht gelesen habe, aber ich werde es sicherlich noch lesen.

Eine Person, die ich einfach nur Klasse fand, war der Orgel Willi. Ob man will oder nicht, man muss einfach lachen, wenn er auf die Bühne kommt und sobald er musiziert, kommt das Zwergfell nicht mehr zur Ruhe. Warum dies so ist, kann man kaum in Worte fassen. Ich kann nur sagen, erlebt es selbst.

Mein Fazit zu dem Abend ist, die Show war noch besser als im Stadttheater und ich habe lange nicht mehr so aus dem tiefsten Inneren gelacht. Egal ob es Bröhmann, Manni, Franziska, Hessi, Orgel Willi oder wer auch immer war, alle Figuren haben in dieser Show ihre Daseinsberechtigung! Das Opfer hätte ich vielleicht einmal weniger in einer Rückblende auftreten lassen, aber wie das immer so ist, vielleicht fanden andere das Opfer toll. Dies kann ich nun wirklich nicht sagen, aber es ist, wie immer, meine persönliche Meinung.

Wenn man gut bis sehr gut unterhalten werden, oder einfach mal aus dem Haus gehen will, um zu lachen, dann kann ich die Show einfach jedem ans Herz legen. Ich finde es irgendwie ja schon Schade, dass die Reihe nun abgeschlossen ist. Andererseits ich finde es aber gut, dass ein Ende da ist und die Reihe nicht künstlich in die Länge gezogen wird. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt und ich kann euch allen sagen, geht hin lasst euch unterhalten und genießt die Show. Dietrich Faber ist in Hessen sicherlich auch einmal in eurer Nähe.

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