Geflügel

Klappentext:

Von Hühnern und Gänsen

Der dritte Band der Themen-Reihe aus der SZ Gourmet Edition nach „Das Beste vom Schwein“ und „Das Beste vom Wild“, vereint nun in „Das Beste vom Geflügel“ vertraute und originelle Rezepte rund ums Federvieh. Ob Stubenküken oder Suppenhuhn, ob Gans oder Truthahn, aus allen entstehen geflügelte Gaumenfreuden. Wildgeflügelrezepte von Fasan und Schnepfe ergänzen die bekannten Klassiker in Form von außergewöhnlichen Kreationen. Allerlei Interessantes und Wissenswertes rund ums Geflügel komplettieren den ausführlichen Rezeptteil.

Das Beste vom Geflügel.

Rezension:

Manchmal ist es mir ja etwas peinlich, wie lange ich an einem Kochbuch lese und teste, bevor ich endlich die Rezension fertig habe, aber es gibt so viele tolle Rezepte. Passend zu meinem Vorhaben, mich gesünder zu ernähren und mehr Sport zu machen gibt es jetzt „Das Beste vom Geflügel“.

In letzter Zeit mal geschaut, was eine Hähnchenbrust so kostet? Das Kilo zwischen 6 € beim Discounter und 18 € für ein eins, das auch mal Gras gesehen hat. Was kann da der Bauer beim günstigen Stück Fleisch noch verdienen? Wie hoch ist da die Qualität? Fragen, die sich der Verbraucher auch mal stellen muss. Klar nicht jeder hat einen kleinen Bauern mit Geflügelzucht um die Ecke, aber auf den meisten Wochenmärkten wird man da schon fündig. Der geschmackliche Unterschied zwischen einem Billig-Hähnchen und einem langsamgewachsenen Brathähnchen ist einfach enorm.

Zu diesem Thema kann man auch einiges am Anfang des Kochbuches erfahren. Auf einen allgemeinen Teil zur Bedeutung des Geflügels in unseren Essgewohnheiten folgt eine ausführliche Übersicht von Hühner-, Enten-, Gänse- und Putenrassen sowie Straus, Taube, Rebhuhn, Wachtel und Fasan. Der Teil war sehr informativ, aber nicht langatmig.

Nun zu den Rezepten. Ich habe verschiedene ausprobiert und war sehr angetan. Das erste Testrezept war schon die Wucht. „Hähnchenkeule mit Orientsauce“ (S. 60/61). Bei den Zutaten für die Gewürzmischung dachte ich erst, es würde sehr aufwendig, aber dies war ganz und gar nicht der Fall. Die Mischung war schnell gemacht. Zusammen mit den Süßen Rosinen ergab sich eine wunderbare Kombination von Aromen. Auch die Zeitangaben waren auf den Punkt. Da ich es beim ersten Test nicht ganz so scharf machen wollte, hatte ich noch Gewürzmischung übrig, die dann noch ein herrliches Steak gewürzt hat. Man kann sie gut verschlossen einige Wochen aufheben.

Eher klassisch war dann die „Gebratene Maishähnchenbrust mit Senfsauce, Mangold und Kartoffelpüree“ (S. 55). Mir ist die Hähnchenbrust noch nie so perfekt gelungen. Zart und kein bisschen trocken. Ich finde nichts nerviger, als wenn in Kochbüchern keine klaren angaben zur Garzeit gemacht werden. Hier haben wir das genaue Gegenteil. Die Angaben sind klar und treffen perfekt. Kleiner Tipp zur Senfsauce: Nehmen sie wirklich scharfen Senf, sonst wird die Sauce zu flach und bildet keinen Kontrast zum milden Mangold.

Ein anderer Leckerbissen war die „Pfannengerührte Entenbrust“ (S. 109). Die Ente hatte eine tolle asiatische Note ohne, dass man mit fertigen Gewürzmischungen hantieren muss, wo manchmal nicht ganz klar ist, was da eigentlich drin ist. Statt Reis schmeckt auch Broccoli, der helle Teil des Wirsings oder Spitzkohl hervorragend dazu.

Entenbrust Wirsing 002

Mal etwas anders war die „Geflügellebercreme“ (S. 88/89). Die Zusammenstellung der Gewürzmischung war etwas aufwändig und ich war froh, dass sich bei Maßangaben wie „2 g frisch geriebene Muskatnuss“ in unserem Haus eine Briefwaage fand. Also da wären haushaltsübliche Maßangaben schon angenehmer. Der Vorteil war allerdings, dass sich so alles sehr genau dosieren ließ und das Ergebnis war ein Traum. Ein kleiner Tipp, man benötigt mindestens einen guten Pürierstab, um eine homogene Masse hinzubekommen. Die geschlossenen Gläser halten sich gut zwei Wochen im Kühlschrank – danach waren sie aufgegessen. Es eignet sich auch super als kleines Geschenk. Nicht irritieren lassen, die oberste Schicht oxidiert leicht uns erscheint grau, ist aber keine Qualitätseinschränkung, sondern im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass hier alles ohne Konservierungsstoffe ist.

Für Low-Carb Freunde ist das „Clubsandwich ohne Brot“ (S. 178/179) ein Tipp. Wenn gerade mal auf die Schnelle kein Perlhuhn zur Hand ist, schmeckt es auch sehr gut mit Hähnchenbrust. Bei diesem Rezept zeigt sich auch eine kleine Herausforderung mit den Rezepten. Manches Geflügel ist nicht immer jederzeit und überall zu bekommen. Um Weihnachten bekommt man Fasan zwar sogar im Discounter, aber im restlichen Jahr ist er auch auf dem Markt nicht immer erhältlich. Geflügelrezepte sind allerdings auch sehr flexibel und so lassen sich die einzelnen Geflügelarten auch gut untereinander austauschen. Nur Mut zum Testen! Ich teste nächste Woche mal die „Pulled Duck“ (S. 136/137). Die Gewürzmischung ist etwas anders als die, die ich für Pulled Pork kenne. Ich bin gespannt.

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