Gray

Klappentext:

Dieses Hörbuch hat einen Vogel!

Dr. Augustus Huff, Dozent in Cambridge, hat plötzlich einen Vogel – und ein Problem: Einer seiner Studenten ist beim Fassadenklettern in den Tod gestürzt. War es nur ein tragischer Unfall? Oder Mord? Augustus vermutet Letzteres und geht auf Spurensuche – unterstützt von Gray, dem Graupapageien des Verstorbenen. Der sprachbegabte Vogel erweist sich als vorlautes Federvieh, und zuerst stolpert Augustus bei seinen Ermittlungsversuchen von einem Fettnäpfchen in das nächste. Doch schon bald ist es Gray, der im Labyrinth der altehrwürdigen Universität die richtigen Fragen stellt. Augustus begreift: nur gemeinsam können sie es schaffen, diese harte Nuss von einem Fall zu knacken.

Rezension:

Ein Hörbuch, das viel zu lange im Schrank lag und auf eine gute Gelegenheit wartete, um zwischen zwei heftige Werke zu rutschen.  Eigentlich habe ich mir das Buch nur wegen des Schafskrimis von Leonie Swann, den ich vor vielen Jahren mal gelesen hatte, ausgesucht. Mir gefiel der Gedanke, dass diesmal statt eines Schafs ein Papagei bei der Verbrecherjagd hilft. Klingt einfach schon lustig.

Nicht falsch verstehen! Es ist keine Persiflage. Es ist ein ernstzunehmender Krimi. Allerdings gibt es durchaus einige leicht groteske Momente, die den Hörer zum Lachen bringen. Während meiner Schulzeit habe ich mal in den Ferien auf die Wellensittiche einer Freundin aufgepasst und daher ist mir bewusst, was Vögel für eine Sauerei mit ihrem Streu und Futter veranstalten können – und wie man das empfindet, wenn man daran nicht gewöhnt ist. Die Vorstellung, dass ein Universitätsdozent mit einem fast psychotisch Ordnungsfimmel nun spontan zum temporären Vogelhalter wird, ist an sich schon schräg. Natürlich stellt der Vogel dessen Leben auf den Kopf. Allerdings ist Dr. Huff nicht wirklich passiv. Er verändert sich unter dem Einfluss des Papageien und merkt es auch. Es ist wunderbar dargestellt, wie ein kleines Tier großes bewirken kann.

Wieder mal schwierig, an dieser Stelle nicht zu viel von der Geschichte zu verraten. Huffs Suche nach der Wahrheit ist mindestens ebenso wichtig wie die Lösung der Frage: War es Mord, Unfall oder Selbstmord? Was es mit dem „Tagebuch eines Luftikus“ auf sich hat, das Christopher Heisler vorliest, wurde mir erst relativ spät klar. Der Spannungsbogen wird extrem lange gehalten bis der Hörer eine erste Idee hat, was eigentlich passiert ist.

Frau Swann zeichnet einige sehr interessante Charaktere und Bjarne Mädel verleiht ihnen durch seinen Lesestil Leben. Wenn ich im Stau stand und kurz die Augen schließen konnte, sah ich die kleinen Straßen in Oxford, die alten Häuser und einen Herren mit Graupapagei. Einen Ohrwurm hat mir der Vogel auch verpasst. Obwohl es gar nicht meine Musik ist, bekomme ich ihn nicht mehr aus dem Kopf. Gray hat auch bei mir einen gewissen Eindruck hinterlassen.

Geben sie dem grauen Alltag eine spritzige Note und geben sie einem kleinen Graupapagei eine Chance – Gray hat es verdient. „Nimm ne Nuss“ und hör ihm zu!

  • Und auch Wochen später, bekommt die Autorin der Rezension ein Leuchten in den Augen und sagt: „Der ist soooo süüüüüüüüüüüüüßßßßß“

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