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So langsam aber sicher wird es mir unheimlich. Ich bin ja mittlerweile oft, oder sogar sehr oft, im Stadttheater in Gießen. Diesmal sagte eine Bekannte von mir: „Markus, ich würde ja gerne zur hr Bigband mit Philip Catherine!“. Meine Antwort war: „Puh ja, gehen wir da mal hin.“ Ich muss wie schon so manches Mal zugeben, Philip Catherine sagte mir mal wieder nichts. Das dürfte daran liegt, dass Jazz nun wirklich nicht zu meinem Kerngebiet gehört. Dennoch hat mich die hr Bigband schon gereizt.

Sicht war wie immer hervorragend und der Sound einer Bigband im Theater, zusammen mit dem Gitarristen Philip Catherine, war schon bei dem ersten Stück „On the Ground“ einfach zum Niederknien. Die Soli von Philip Catherine waren bereits in diesem Stück im Zusammenspiel mit den anderen Musikern ein Genuss. Dieses gemeinsame Musizieren, war schon genial. Es fühlte sich an, als wenn sich 17 Berufsmusiker zu einer Jamsession treffen. Einfach toll, wenn man den Musikern in die Gesichter sah, wie locker und gelöst sie waren.

Komme ich nun zum zweiten Stück „Letter from my mother“. Die Moderation machte Philip Catherine und ja, es war immer alles auf Englisch, da er in London geboren wurde, aber eigentlich ein Belgischer Jazzgitarrist ist. Die Moderation, in der er erklärte, wie es zu diesem Titel kam, war berührend. Er erzählte, dass seine Mutter vor kurzen gestorben sei und sie ihm einen musikalischen Brief hinterlassen habe, und wie sie auf Musik reagierte. Es war einfach schön zu hören, und es war alles so natürlich. Hervorheben möchte ich Hans Glaschwing am Bass und Steffen Weber an den Saxophonen. Beim Solo des Bassisten war es wirklich so, dass Philip Catherine sich umdrehte und einfach nur zu gesehen hat.

Danach kamen „Yellow Landscape“ & „Happy Tears“ Die Soli hatten dabei Bert Joris an der Trompete und Philip Catherine. Einfach tolle Arrangements immer von Bert Joris. Das was mir da am meisten im Gedächtnis geblieben ist, war wie sich Philip Catherine selbst nicht zu ernst nahm und Witze auf Englisch über sich selbst machte und zwar, weil er gelegentlich ein wenig schusselig war, was der Name seiner eigenen Kompositionen betraf oder wo die Noten waren. So gab es immer wieder Lacher im Saal und auch immer wieder Applaus auch zwischen den Tunes, wie hier die Stücke hießen.

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Danach war Pause und da muss ich wirklich sagen, ich wollte mir eine Cola holen und ich habe sie mit ach und Krach noch bekommen. Die Bedienungen waren zwar schnell, aber für alle Gäste nur zwei an der Theke, war bei diesem Konzert doch etwas knapp. Ich hatte meine Cola beim ersten Gong zum Pausenende bekommen und dies fand ich ein bisschen ärgerlich. Aber ich war ja wegen der Musik da.

Das nächste Stück hatte Philip Catherine am 26. Dezember komponiert und so hieß dieses Stück auch. Danach gab es „In a sentimental mood“ mit einem ganz vorzüglichen Drumsolo von Jean Paul Höchstädter. Einfach nur auf den Punkt! Einfach Augen schließen und genießen!

Die Moderation zu „Francis Delight“ war wieder zum Lachen, als er beschrieb, dass unter seinem Spiegel ein Zettel mit den Worten „You see the problem today“ hängt. Dies kam immer mit einem Augenzwinkern und einer nicht gespielten Schusseligkeit rüber. Bei „Francis Delight“ habe ich ein Saxophone Solo gehört, wie ich es so noch nie gehört habe. Da blieb mir die Luft weg, was Tony Lakatos da gespielt hat.

Bei dem Tune „Hostage“, war es nun Bert Joris, der meine Kinnlade hat nach unten klappen lassen. Und ich glaube, mich hätte man danach fast mit Sauerstoff wiederbeleben müssen.

„Dance for Victor“ war der letzte Song und ein gelungener Abschluss, vor der Zugabe. Dies war unter anderem „Broken Wing“. Es waren zwei Stücke, die man wirklich als einen gelungenen Abschluss bezeichnen kann.

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Für mich ein gelungener Abend, der mir Jazz und Bigband Musik doch etwas nähergebracht hat. Philip Catherine, kann man wirklich als einen Meister der Gitarre bezeichnen, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Zu Bert Joris, der die Stücke für Bigband arrangiert hat, kann ich nur sagen, dieser Mann kann was, aber auch Trompete spielen. Ich muss sagen, wenn sie eine Möglichkeit haben, die hr – Bigband zu hören, dann nehmen sie es wahr! Ob nun mit oder ohne Philip Catherine, ich habe gesehen, die Musiker sind einfach Könner. Ich freue mich auf nächstes Jahr, wenn wohl wieder die Bigband nach Gießen kommt und ich werde sie mir wieder ansehen.

Macht es doch mal wie ich, lasst euch einfach mal überraschen, lernt neue Musik kennen, oder auch alte aber tut es einfach, ihr werdet merken, es gibt einen so viel, wenn man sich einfach fallen lässt.

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