Küstenstrich

Klappentext:

Drei Morddrohungen. Eine Leiche und nichts ist, wie es scheint …

Ein Adliger mit Kontakten zur französischen Regierung erhält drei Morddrohungen innerhalb einer Woche: Sein neuer Auftrag führt Nicolas Guerlain abermals in die Normandie. Doch noch bevor er Bekanntschaft mit seiner Schutzperson machen kann, stößt er auf eine Leiche – vom Pont de Normandie hängt eine leblose Gestalt. Und das ist erst der Anfang.

Rezension:

Benjamin Cors – also dieser Autor gefällt mir von Buch zu Buch einfach besser. Oft ist es ja so, dass der zweite Band etwas schwächer als der erste ist, weswegen ich dieses Buch auch immer wieder vor mir hergeschoben habe und dachte, nein noch nicht, ich will nicht enttäuscht werden.

Aber, der Autor hat es wirklich geschafft mich komplett zu flashen. Am Anfang plätscherte es so vor sich hin, als Nicolas noch in Paris war und noch nicht in Deauville in der Normandie angekommen. Wobei schon sehr schnell das Grundthema in diesem Buch klar ist. Man weiß recht schnell, es geht um Kindesmissbrauch, im Besonderen bei Flüchtlingsmädchen aus Afghanistan, die verschleppt werden.

Auch diesmal ist wieder Roussel als Polizist dabei und Claire als Helferin, von Nicolas, die diesmal als Hausmädchen arbeitet, was sie nicht gerade glücklich macht, da sie ja Polizistin werden möchte und kein Zimmermädchen.

Bei Roussel, dachte ich ja beim letzten Roman noch, na ja, der ist irgendwie ein wenig dumm oder unbeholfen, irgendwie fehl am Platz. Diesmal wird aber wesentlich klarer, warum er Polizist geworden ist, und dass er das Herz am rechten Fleck hat. Er ist halt ein wenig karrieregeil. Er ist aber auch einer, den das Unrecht echt auffrisst und der sich auch gerne mal gegen seine Vorgesetzten stellt.

Irgendwie habe ich das Gefühl, Nicolas und Roussel können doch irgendwann mal richtige Freunde werden. Sie sind sich vielleicht nur ein wenig zu ähnlich. Wer weiß das schon? Der Autor wird es wissen und dies ist auch gut so. Ich finde in diesem Band ist ein guter Grundstein gelegt worden.

Komme ich nun zu dem Comte, den Nicolas beschützen soll, weil es sein alter Chef so will, obwohl Nicolas noch weit weg ist vom Gesund sein, da er noch immer psychische Probleme hat. Der Comte ist irgendwie unnahbar und sehr auf seinen eigenen Vorteil erpicht. Er ist vielleicht auch nicht gerade der Arbeitgeber, den man haben möchte. Er ist ein Mensch, der nicht mit seiner Meinung hinter den Berg hält und lieber einen offenen Kampf mit politischen wie wirtschaftlichen Gegnern führt, als hinten herum zu agiert und einem das Messer in den Rücken zu stoßen.

Ganz anders verhält es sich mit dem Sohn des Comte, der in jeder Situation denkt er ist etwas Besseres als sein Gegenüber. Dies wird besonders zwischen Nicolas und ihm klar. Es gibt in dem ganzen Roman kleine Nebengeschichten, die für das Fortschreiten der Geschichte irgendwie doch wichtig sind.

Richtig bewusst, wie gut mir der Krimi gefallen hatte, wurde es mir gestern Abend, als ich feststellte, dass Buch ist beendet und ich wollte mir doch eigentlich die letzten hundert Seiten für heute aufsparen. Ich musste einfach weiter und weiter lesen. Ich wollte wissen, wer ist den nun der Böse. Ich war mir sicher, wer der Böse ist, oder zumindest dachte ich es. Aber ich habe mich genauso täuschen lassen, wie Nicolas und Roussel.

Bei Claire muss man irgendwie mit allem rechnen. Sie stolpert immer wieder in die Lösung hinein, ob sie nun will oder nicht.

Es ist ein spannender Roman mit tollen Charakteren und dies noch in einer schönen Umgebung, die Lust auf Urlaub in der Normandie macht – vielleicht mit einem Rucksack, Opinel, Baguette, Wein und etwas Fisch bewaffnet. Nein diese Dinge haben nichts mit dem Buch zutun, sondern etwas mit dem Fernweh, welches ich bei diesem Buch gepackt hat, denn auch dies hat Benjamin Cors bei mir geweckt.

Für mich ist es ein Autor, der auch gerne mal düstere Themen anschneiden kann, wobei mir gerade bei dem Thema immer wieder der Gedanke kommt, hoffentlich ist es nicht so, wobei ich ahne, dass die Realität noch viel schlimmer ist, wie z.B. in diesem Roman angerissen. Dabei ist es egal um welche Kinder es geht. Flüchtlingskinder sind wie alle anderen Kinder auch – schutzbedürftig. Wobei ich denke, dass es wahrscheinlich bei Flüchtlingskindern besonders einfach ist, diese solchen Ringen zuzuführen.

Nein, keine Angst, dieser Roman ist nicht so düster. Er ist spannend, gut geschrieben und trotzdem, oder gerade deswegen, wirkt er bei mir noch immer nach. Vielleicht hat der Autor gerade dies damit beabsichtigt.

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