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Ich muss bei dieser Lesung mal wieder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis anfangen. Da ist zum einen Heike gewesen, sie schwärmt mir seit Jahren von Wladimir Kaminer vor. Und ich immer wieder innerlich: „Heike, ich habe genug zu lesen und verliere ihn deswegen immer wieder aus den Augen.“ Weiter ging es dann bei meiner Arbeit in der Kulturloge Gießen, in der einer der Gäste meinte: dass er gerne zu Wladimir Kaminer möchte. Der Autor sei so toll. Er könne mir diesen Autoren wirklich an Herz legen. Da ich beiden Personen doch sehr vertraue, was Musik und Bücher betrifft, kam ich stark ins Wanken und dachte mir, da muss ja was dran sein!

Gesagt, getan und die Karten organisiert. Irgendwie habe ich mich auch darauf gefreut. Aber auf der anderen Seite, Dienstag Sinfoniekonzert und Donnerstag eine Lesung, so langsam aber sicher, artet das ganze echt aus. Komme ich nun zum Tag der Lesung. Eine Besonderheit gab es sofort bei dieser Lesung. Heike war zu früh, beim abholen und dies sage und schreibe ca. 15 Minuten! Nicht, dass sie zu spät kommt, aber viel zu früh, dies ist eine Erwähnung wert.

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(c) Ulrike Richter-Lies

In der Kongresshalle mussten wir erst mal durch den Seiteneingang schlüpfen und nicht wie sonst den Haupteingang nutzen. Jedes Mal ist doch immer etwas anders. Wir bekamen sogar noch Plätze in der ersten Reihe, was schon alleine wegen der Bilder von Ulle, die diesmal als Fotografien mitgekommen ist, von Vorteil war. In diesem Sinne bedanke ich mich herzlich für die immer wieder gelungenen Bilder bei der Fotografin Ulrike Richter-Lies, die diesmal die Bilder beigesteuert hat.

Jetzt komme ich endlich zum Autoren, und der schwierigen Frage, wie fange ich das ganze an? Ich könnte nun auch sagen, meine Liebeserklärung an Wladimir Kaminer, einem begnadeten Entertainer, der einfach besucht werden muss. Warum Entertainer? Er liest doch nur aus seinen Büchern vor. Ja, das mag sein, aber erstens haben wir nicht nur aus seinem letzten Buch „Liebeserklärung“ eine Geschichte gehört, sondern auch aus seinem nächsten Buch und auch über das Buch „Kreuzfahrten“ wurden wir aufgeklärt.

Ich kenne dies ja mit meinen eigenen Gedankensprüngen, die ich ja auch oft habe. Meine Twitterfollower können davon manchmal ein Liedchen singen. Ich schaffe es manchmal innerhalb der 280 Zeichen nicht nur einen, sondern mehrere Gedankensprünge zu verpacken. Dies geht vor allem während der Spiele der Eintracht, die auch in der Lesung erwähnt wurde, nämlich dem Spiel gegen Chelsea im Halbfinale der Euro League. Es ist so verdammt viel, was er auf charmante und lustige Weise verpackt. Da ist seine Tochter, die studiert, sein Sohn, der sich noch selbst finden will und dies von zuhause aus macht und der natürlich die Welt retten will, was er am besten mit einem besseren Laptop macht.

Da ist die Oma, die mit der Enkelin zum Rolling Stones Konzert in der Waldbühne geht und die keinen Stock nutzen möchte, sondern immer einen Regenschirm zum abstützen nimmt. Dies ist alles lustig verpackt ohne platt zu wirken. Ich hatte teilweise Probleme mit dem Luftholen, weil ich schon wieder oder besser gesagt immer noch am Lachen war. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe.

Er nimmt einen immer wieder mit, wie das alles entstanden ist, also wie und warum die Bücher entstanden sind und warum sie ihm wichtig sind. Man kann sogar mitbestimmen, was nach der Pause noch gelesen wird. In unserem Fall, ging es um Deutsch-Russische Freundschaft und vielleicht noch die ein oder andere Geschichte aus dem nächsten Buch, und was soll ich sagen unser Wunsch war ihm Befehl und er hat es getan.

Es ist einfach Wahnsinn, wie er einen fesseln kann, mit seinem nicht ganz perfekten Deutsch, seiner Stimme und seinen Geschichten. Man merkt, dass er jeden der Menschen, die er uns so komisch beschreibt, auch liebt und dies mit ganzem Herzen.

Nach der Lesung, kann ich nun Heike und dem Tippgeber von der Kulturloge zu 100% verstehen, dass sie sagen da muss man hin. Diesen Autoren muss man gesehen haben und ja, jedem, der die Möglichkeit hat, Wladimir Kaminer Live zu sehen, und der auf feinen nicht zu platten Humor steht, bei dem man auch ein wenig Nachdenken muss, dem lege ich Wladimir Kaminer ans Herz und ich würde mich freuen, ihn wiedermal in Mittelhessen zu sehen. Ich freue mich schon jetzt auf das Buch „Liebeserklärung“, welches ich mir in der Pause gekauft habe. Vielleicht gibt es ja in den nächsten Wochen noch eine Liebeserklärung, diesmal dann über das Buch und nicht die Lesung.

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(c) Ulrike Richter-Lies
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