Lügenpresse

Klappentext:

Anatomie eines politischen Kampfbegriffs

Kann man den Medien nicht mehr trauen?

Der Kampfbegriff »Lügenpresse« markiert das Extrem eines Vertrauensverlusts, dem der Journalismus schon länger unterliegt. Den Medien wird von vielen nicht mehr zugetraut, die Bürger wahrheitsgetreu zu informieren. Sie stehen im Verdacht, heikle Informationen, z.B. über Muslime und Flüchtlinge, zu unterschlagen. Den Journalisten wird unterstellt, willfährige Sprachrohre der Regierenden zu sein. Manipulation und politische Kampagne sind weitere Reizworte. Solche Urteile treffen insbesondere die öffentlich-rechtlichen Sender, aber auch die privatwirtschaftlichen Medien, und sie werden immer rabiater geäußert. Wie ist diese Glaubwürdigkeitskrise entstanden? Wieso sind plötzlich so viele Leser und Zuschauer verunsichert? Was sind die politischen Hintergründe? Die Autoren unternehmen eine spannende Spurensuche und skizzieren, was Journalisten gegen die Verunsicherung tun können.

Mit Beiträgen von Giovanni di Lorenzo, Jakob Augstein, Klaus Brinkbäumer, Heribert Prantl, u.a.

Rezension:

Ich bin ja der Meinung, auch wir Buchblogger sollten gelegentlich mal politische Bücher lesen und rezensieren. Daher war das Buch über den Begriff Lügenpresse wirklich sehr aufregend. Da dieser Begriff ja laufend in den Medien ist.

Dieser Begriff ist ja bei bestimmten Parteien immer wieder hoch im Kurs. Ich kann mit diesen Parteien nicht wirklich was anfangen, da ich tendenziell eher im linken Parteienspektrum zu finden bin.

So oder so hat es mich schon immer gereizt, wie man eigentlich auf den Begriff „Lügenpresse“ kommt. Das erste was ich nun gelernt habe war, dass dieser Begriff in Variationen schon seit langer Zeit im Umlauf ist – und dies nicht nur bei den rechten Parteien, sondern ebenfalls bei den linken. Sprich, jeder kommt sich mal von den Medien unverstanden vor.

Was ich ziemlich interessant fand, war die Arbeitsweise eines Journalisten und auch die Selbstkritik, dass man vielleicht bestimmte Dinge auch als Journalist nicht so erkannt hat, oder eben zu spät.

Es ist auch gut herausgearbeitet, wie wichtig der Artikel 5 im Grundgesetz ist, und dass dieser nicht nur Journalisten schützt, sondern auch uns Bürger. Jeder kann frei sagen, was er denkt und sich jederzeit frei informieren. Diese Meinungsfreiheit findet allerdings eine Beschränkung in den Persönlichkeitsrechten.  Deswegen ist auch Forderungen von AfD und anderen populistischen Parteien zu diesem Thema, Gott sei Dank, der Nährboden entzogen.

Es wird auf viele unterschiedliches in dem Buch eingegangen. Die Überschrift eines Abschnittes von Heribert Prantl im vorletzten Kapitel ist für mich einer der wichtigsten Sätze des Buches: „Pressefreiheit ist das tägliche Brot für die Demokratie“.

Die Art wie wir informiert werden, oder mit welchen Gefahren Journalisten mittlerweile zu leben haben, ist anders geworden. Die Atmosphäre hat sich verändert.

Es ist ein interessantes Buch, das einen guten Einblick in die Medienlandschaft gewährt. Wo der Weg hinführen kann. Es geht auch um die Geschichte der Pressefreiheit in Deutschland, mit der Spiegelaffäre und anderen wichtigen Ereignissen.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war teilweise die Sprache, die die Journalisten in verschiedenen Kapiteln gewählt haben. Dabei ist mir immer wieder eingefallen, dass man auch durch den Sprachstil andere Menschen abholen kann. Teilweise ist es ziemlich hochgestochen, weswegen man, auch wenn man öfter politische Bücher oder den Spiegel liest, doch teilweise enorme Schwierigkeiten haben kann, da die Fremdwortdichte doch sehr hoch war. Gerade da finde ich es besonders wichtig den geneigten Leser nicht nur mit Fakten, sondern auch durch den Sprachstil abzuholen. Manchmal wurde es mir wirklich zu viel, aber alles in allem war es ein Buch, welches gerade in der heutigen Zeit extrem wichtig ist und es hat viele interessante Ansätze und Themen. Es erklärt einige Sachverhalte und zeigt warum Journalismus so wichtig ist.

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