Meine Familie und andere Katastrophen

Klappentext:

Die Familie kann man sich nicht aussuchen – auch nicht in Island

Ragnar verkündet auf der Überraschungsparty zu seinem sechzigsten Geburtstag, dass er sich von seiner langjährigen Ehefrau trennen will. Die hat die Feier wochenlang akribisch geplant und ist entsprechend sauer, doch dann wird ihr klar, dass sie eigentlich froh sein kann, ihren infantilen Mann los zu sein. Die einzige, die mit dieser Trennung gar nicht zurechtkommt, ist die gemeinsame Tochter. Die setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Eltern wieder zusammenzubringen, und verliert dabei fast ihr eigenes Glück aus den Augen.

Jónína Leósdóttir hat eine turbulente Komödie über eine späte Midlife-Crisis, über Patchworkfamilien mit emotionalen Altlasten, über Marotten und Affären, Geheimnisse und Sehnsüchte geschrieben, die genau den richtigen Schuss Nachdenklichkeit besitzt.

Rezension:

Gut, nun habe ich mir endlich mal ein Buch einer Isländerin gegönnt und dann auch noch aus dem KiWi – Verlag, es gibt also endlich mal wieder etwas Neues.

Es geht in diesem Buch um die Familie von Eyglò, die für mich eigentlich eine der Hauptpersonen ist oder viel mehr die Hauptperson. Das erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, war eindeutig, dass man bestimmt keinen Geburtstag vorfeiert. Das macht man nicht und dies zeigt sich auch hier wieder mal. Ragnars Frau Margaret, lässt es sich nicht nehmen, den 60. ihres Mannes zu planen – mit allem Schnick-Schnack. Dass dieser gerade vorher Fremdgegangen ist und dies auch noch mit der besten Freundin von besagter Margaret, und er dann auch noch auf die Idee kommt, sich von seiner Frau nach fast 40 Jahren zu trennen, setzt dem ganzen auch mal eben die Krone auf.

Eyglò versucht dann ihre Eltern wieder zu versöhnen. Jeder, der das schon mal versucht hat, Mütter oder Väter von einem eingeschlagenen Kurs wieder zurück zu bewegen, der weiß wie schwierig dies ist.

Denn Eltern versuchen immer den Kurs beizubehalten, den sie schon eingeschlagen haben. Schlimmer wird es dann noch, wenn man selbst in einer Patchworkfamilie mit drei Kindern aus der ersten Ehe des Mannes lebt, in die sich auch noch dessen depressive Ex-Frau und die Ex-Schwiegermutter hineindrängen. Diese beiden wissen natürlich auch immer alles besser – auch in Bezug auf die Eltern von Eyglò.

So richtig interessant wird es, als meine persönliche Hauptperson Eyglò auch noch schwanger wird, weil sie endlich ein eigenes Kind mit dem Mann ihrer Träume haben will und dafür auf die Pille verzichtet, was eigentlich nicht mit demselbigen abgesprochen ist.

Alles in allem versprechen diese und noch einige andere Verwicklungen ein lustiges Buch, welches es auch in meinen Augen ist. Es ist Intelligent geschrieben. Die Gliederung im Buch ist auch so, dass man es richtig gut lesen kann.

Es gibt immer wieder Passagen, wo man einfach nur grinsen oder lachen muss. Vor allem Ragnar sorgt immer wieder für einen Lacher, ob nun beabsichtigt oder nicht. Es ist einfach so.

Aber, und das finde ich an dem Buch so außerordentlich gelungen, die Autorin zeigt immer wieder die Probleme einer Patchworkfamilie auf, die nicht richtig untereinander redet. Mag es aus Angst sein oder mag es daran liegen, dass man immer wieder auf den richtigen Moment wartet, die Kommunikation läuft nicht rund.

Dies kann zu lustigen Situationen führen. Es kann aber auch die Familie an den Abgrund führen. Alles in allem ist es ein Buch, welches einen sehr gut unterhalten kann und einem vielleicht auch ein wenig die eigenen Schwächen vor Augen führt. Vielleicht zeigt es auch die Probleme auf, welche eine Patchworkfamilie nun mal auch hat. Ich würde mich freuen, mehr von der Autorin zu lesen, die einen gut zu lesenden Stil hat, was vielleicht auch an der Übersetzerin liegt, ich kann es nicht sagen. Es liest sich einfach gut.

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