Schildkrötenwege

Klappentext:

Von der Schwierigkeit, gegen den Strom zu schwimmen

Ihr ganzes Leben lang gehörte Einserschülerin und Spitzensportlerin Nanette O’Hara zu den Mädchen, die alle Regeln befolgen – bis zu dem Tag, als sie den Kultroman ›Der Kaugummi-Killer‹ liest. Auf einmal beginnt Nanette, ihr gesamtes Dasein in Frage zu stellen, und sie trifft auf den Einzelgänger Alex, der, ebenfalls ein großer Fan des Buchs, sich ähnlich wie der Held im Roman konsequent jeder Anpassung verweigert. Als Nanette und Alex sich ineinander verlieben, und sich näherkommen, fasst sie erstmals den Mut, sich offen gegen ihr bisheriges Leben aufzulehnen. Doch die radikale Weise, mit der Alex seine Auflehnung durchzieht, bereitet Nanette zunehmend Probleme…

Rezension:

Ich könnte momentan wirklich sagen, ich habe einen Lauf. Ich wünsche mir seit Wochen ja ein Buch, wo ich nicht viel Denken muss, oder welches mich nicht total aufwühlt – oder am besten gleich beides. Tja, auch dieser Roman war wieder aufwühlend und brachte mich zum Nachdenken. Aber schlecht ist das nun wirklich nicht.

Nanette O’Hara wächst in einer beschaulichen Kleinstadt in den USA auf. Irgendwann bekommt sie von ihrem Lehrer den Kultroman „Der Kaugummi- Killer“, der von einem Autor geschrieben wurde, der nur paar Blocks von der Schule entfernt wohnt.

Dass Romane zum Nachdenken anregen, haben wir ja alle schon erlebt. Eine normale Erfahrung für Menschen, die gerne Bücher lesen. Dies empfinden auch die Hauptfiguren in „Schildkrötenwege“. Der Kultroman „Der Kaugummi- Killer“ lässt Nanette genauso wenig los, wie die „Schildkrötenwege“ mich. Man findet gewisse Charaktere in diesem Roman wieder, wo man denkt, ja so jemanden kenne ich auch.  Da ging es mir wie Nanette. Sie liest das Buch etliche Male bevor sie auf den Autoren trifft. Mit ihm verbindet sie relativ schnell eine Freundschaft. Dadurch lernt sie Alex kennen und findet den Mut, mit dem Fußball auf der Highschool zu brechen, obwohl sie Aussichten auf ein Stipendium hat. Da sie mit ihrer Freundin Shannon zu den Säulen im Team gehört, wird sie auch recht schnell von den anderen gemobbt. Eigentlich fängt das mit dem Mobbing schon viel früher an, da sie einige Dinge, wie zum Beispiel Alkohol trinken, mit ihren Freundinnen nicht mitmacht und lieber ein Buch liest, und andere Musik hört wie andere in ihrem Alter.

Ich könnte mich ja wie immer weiter über das auslassen, was im Buch passiert, aber ich würde dann viel zu viel verraten und ich kann eines sagen, die Personen wachsen einen recht schnell ans Herz und es gibt kein klassisches Happy End.

Das was das Buch aber ausmacht, ist das laufende Nachdenken und Hinterfragen von Nanette und dies führt dazu, dass man sich selbst hinterfragt, warum man bestimmte Dinge eigentlich immer wieder gemacht hat, obwohl man es eigentlich gar nicht mochte – und das auch heute noch passiert. Ich wette, dass jeder schon mal Dinge gemacht hat, die einfach von einem erwartet wurden. Ob man dies nun bewusst oder unbewusst macht, ist da irrelevant, man macht es einfach.

In dem Buch stellt Nanette dem Autor von „Der Kaugummi- Killer“ viele Fragen, die dieser wiederum  mit Gegenfragen beantwortet. Er fragt Dinge wie: Was willst du machen? Was willst du erreichen? Diese Fragen stellt man sich beim Lesen selbst auch.

Für mich ist es ein Buch, welches man als Jugendlicher ruhig lesen sollte, wenn man sich nicht ganz schlüssig ist, wo der Weg hingehen soll. Aber auch als Erwachsener kann man sich in bestimmten Dingen wiederfinden und manchmal merkt man wie schwer es ist, auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Es ist egal, ob man dies nun als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener macht, wenn man versucht sein Leben zu verändern, kommt man irgendwann auf den Trichter, dass dies doch sehr, sehr schwer sein kann.  Es ist auch sehr angenehm, wenn man sich selbst irgendwann einmal findet und sich selbst verwirklicht, da man dann einen ganz anderen Erfolg haben kann, als man es sich erträumt hat. Man wir dann einfach ruhiger und ausgeglichener, auch wenn der Weg dahin sehr turbulent werden kann.

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