Wie ich in einer schwäbischen Trattoria aufwuchs und trotzdem überlebte

Inhalt:

Schwäbisch Gmünd, 1987. In der Trattoria »Zum Krug« rufen die Gäste nach Weizenbier und Calzone. Tiziana, die Wirtin, ist im siebten Monat schwanger. Da passiert es: Papa Renzo kann gerade noch eine Tischdecke unter seine Frau schieben, und schon ist Jessica auf der Welt. Kaum geboren, gehört sie zur Einrichtung, und eine Zufallsgemeinschaft aus gemütlich-dicken Hausfrauen, Thekenleichen und warmherzigen Ami-Nutten wird ihre große Familie. Sie alle sind dabei, als Jessica laufen lernt, den ersten Kuss bekommt, wie sie Pesto mit Sahne kocht, so wie es die Deutschen mögen – und wie sie immer wieder darüber staunt, welch irrwitzige Wendungen das Glück im Leben so nimmt.

Rezension:

Das war mein erster Familienroman seit langer Zeit. Irgendwie tue ich mir bei solchen Büchern immer wieder sehr schwer. So auch diesmal. Ich musste erstmal in die Geschichte reinkommen, mich mit dem Deutsch, Schwäbisch und Italienisch anfreunden.

Aber langsam, erstmal meine eigene Zusammenfassung der Geschehnisse in der Trattoria „Zum Krug“. Ein Italiener aus Sizilien kommt nach Schwaben – genauer gesagt nach Schwäbisch Gmünd. Für Menschen, die sich nicht so auskennen – etwas östlich von Stuttgart und man redet dort, soweit ich das in Erinnerung habe, wirklich ein ziemlich breites Schwäbisch.

Es wird die Kindheit und Jugend von Jessy mit allen Höhen und Tiefen beschrieben. Auch Zeitgeschehnisse wie der Abzug der Amerikaner werden mit ihren Auswirkungen auf das persönliche Leben sowie die Gesamtsituation in die Erzählung eingebunden. Das konnte ich gut nachempfinden. Als die Amerikaner hier in Gießen ihren Stützpunkt verlassen haben, erlebten wir auch ähnliches – egal ob es nun Kneipen, Restaurants oder Geschäfte waren, es war ein gewisser Schwund zu bemerken.

Die Autorin schafft es immer wieder besondere Situationen in der Trattoria zu schildern. Die Menschen, die mit dem Restaurant verbunden sind, sind der Schlüssel zur Geschichte.. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen in der kleinen Trattoria.

Man lernt die erste große Liebe von Jessy kennen und wie unglücklich diese verlaufen kann. Auch merkt man, dass nicht immer alles aufwärts geht, sondern egal an was man alles denkt, es doch auch mal schiefgehen kann.

Komme ich nun langsam zu meinem Fazit. Es ist schwierig. Es ist auf alle Fälle nicht politisch korrekt, was schon alleine durch das Bild des Babys mit der Zigarette im Mund auffällt. Was man aber auch daran sehen kann ist, dass sich so einiges in den letzten Jahren oder Jahrzehnten verändert hat! Ob dies nun immer zum positiven ist, kann und will ich nicht beurteilen. Gerade beim Rauchen oder Alkohol, also man achtet da doch wesentlich besser auf solche Dinge.

Aber manchmal denke ich, es bleibt dabei die Gastlichkeit auf der Strecke. Nicht, dass ich der Meinung bin, dass man Gastfreundlicher ist, wenn man raucht oder Alkohol trinkt! Aber manchmal so denke ich, verraten sich doch einige Menschen selbst, in dem sie versuchen es jedem recht zu machen. Man merkt in dem Buch, dass die Familie unglücklicher wird, weil man es mit einem neuen Konzept versucht, was man selbst nicht ist. Sich verbiegen hilft selten. Die Lehre, welche ich aus diesem Buch gezogen habe, ist das man alles so machen sollte, wie man sich selbst am wohlsten fühlt, dann kommt auch ein gewisser Erfolg, da man sich dann selbst nicht verrät.

Wo man sich aber bei dem Buch erstmal dran gewöhnen muss, zumindest ging es mir so, ist die die Sprache und der Aufbau des Buches. Man muss sich schon ein wenig gedulden, bis man sich in die verschiedenen Sprachen der handelnden Personen hineingedacht hat. Wie ich schon am Anfang beschrieben habe, muss man sich erst mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden, dann bekommt man auch im Buch eine gewisse Tiefe mit einer Brise Humor geboten. Aber ich muss sagen, es kam am Anfang wesentlich Seichter daher, als es sich dann nach den ersten Kapiteln herauskristallisiert hat. Mich würde es interessieren, wie sich die junge Autorin weiterentwickelt und ich finde das Wagnis, welches Penguin mit dem Buch eingeht doch sehr bemerkenswert. Bitte bleibt bei diesem Stil – auch wenn es vielleicht nicht gerade Massenkonform ist.

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